Kirche: In der evangelischen Verbundgemeinde Sulz/Holzhausen musste das Gremium verkleinert werden

Zur Kirchenwahl am Sonntag, 1. Dezember, sind in der Verbundkirchengemeinde Sulz/Holzhausen rund 2000 Gemeindemitglieder aufgerufen. Gewählt werden darf ab 14 Jahren.

Sulz. In Sulz und Holzhausen wird allerdings nur eine Benennungswahl stattfinden können. Andernorts ist das zum Teil ebenfalls der Fall.

In allen Gemeinden des Kirchenbezirks sind zwar Kandidaten gefunden worden. Eine echte Wahl ist aber, wie in Sulz/Holzhausen, nicht überall möglich. Ein Drittel der Kirchengemeinden musste den Antrag stellen, das Gremium zu reduzieren oder die unechte Teilortswahl auszusetzen, teilt Dekan Ulrich Vallon mit. Das sind im Bezirk nun doppelt so viele wie bei den Kirchenwahlen 2013.

Vallon führt das auch auf Veränderungen im Ehrenamt zurück. Sechs Jahre seien eine lange Amtsdauer. Heute wollten sich viele Menschen nicht mehr auf einen längeren Zeitraum verpflichten. Lieber stellten sie sich für ein zeitlich überschaubares Projekt zur Verfügung.

Bei der Kandidatensuche in Sulz und Holzhausen, so Vallon, "haben wir uns viel Mühe gegeben". Es sei nicht einfach gewesen, Interessierte zu finden. Der Kirchengemeinderat musste daher verkleinert werden. Statt wie bisher acht sind es künftig sieben Kirchengemeinderatsmitglieder in Sulz und statt drei nun nur noch zwei in Holzhausen. Was den Dekan jedoch generell freut: "Wir konnten eine Reihe von jungen Leuten erreichen, die sich für die Kirchenwahl aufstellen ließen und Verantwortung übernehmen wollen."

Wahlberechtigt ab 14

Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Evangelischen Landeskirche, die das 14. Lebensjahr erreicht haben. Das frühe Wahlalter ist vor sechs Jahren eingeführt worden. Es hänge damit zusammen, dass man mit 14 Jahren religionsmündig werde. Vallon verspricht sich davon, dass dies auch die Identität zur Kirche stärkt und nicht zuletzt die Wahlbeteiligung erhöht. Mit 26 oder 27 Prozent wäre er schon zufrieden, je mehr zur Urne gehen, natürlich umso besser. In den einzelnen Orten des Kirchenbezirks werde die Wahlbeteiligung wohl unterschiedlich ausfallen. Manche Gemeinden erreichten mehr Menschen. In anderen Kommunen seien mittlerweile jeweils ein Drittel evangelisch und katholisch. Ein weiteres Drittel gehöre einer anderen oder gar keinen Glaubensgemeinschaft an. Das sei für Gemeinden mit evangelischer Tradition eine Veränderung.

Wenn die Kirchengemeinderäte kleiner werden, bedeutet das für die einzelnen Mitglieder etwas mehr Arbeit. Der neue Pfarrplan, der auch eine Reduzierung der Pfarrstellen mit sich bringt, stellt zudem eine Art Zäsur dar. Vallon sieht dies als Chance: Es seien zukunftsweisende Ideen entstanden. Als Beispiel nennt er das Mühlheimer Konzept "Gemeinsam feiern". Die gemeinsamen Gottesdienste seien besser besucht, als wenn sie einzeln in den Ortschaften abgehalten würden. Dass es auf diese Weise gelingt, mehr Leute in die Kirche zu bringen, wertet Vallon als ein "hoffnungsvolles Zeichen".

In der Verbundkirchengemeinde wird jeweils separat der Kirchengemeinderat gewählt. Das Wahllokal im evangelischen Gemeindehaus Sulz ist am 1. Dezember von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Holzhauser Gemeindehaus in der Stadionstraße kann von 11 bis 18 Uhr gewählt werden. Wahlberechtigt sind in Sulz rund 1500 Mitglieder der Kirchengemeinde, in Holzhausen knapp 500. Bis Sonntag, so Vallon, müssten alle Wahlunterlagen verschickt worden sein. Wer sie nicht bekommen hat, kann sich ans Pfarramt wenden.