Standortwechsel: Geplant ist ein Neubau auf Kastell / Frei werdende Räume will die Verwaltung nutzen
Bürgermeister Gerd Hieber macht keinen Hehl daraus: Die Sozialstation hätte er als "Frequenzbringer" gern in der Talstadt belassen. Doch hier konnten für den städtischen Eigenbetrieb keine geeigneten Räume gefunden werden. Nun wird auf Kastell neu gebaut.
Sulz. Bislang ist die Sozialstation im Rathausgebäude Marktplatz 7 untergebracht. Dort ist es mittlerweile für den wachsenden Betrieb zu eng geworden. Ein Hauptproblem sind die fehlenden Parkplätze für die Dienstfahrzeuge. Der Eigenbetrieb habe an Bedeutung gewonnen, stellt Hieber fest. Das habe sich in den vergangenen Monaten während der Corona-Krise gezeigt.
Doch schon vorher bemühte sich die Stadt um einen neuen Standort. "Wir hatten reagiert", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwei Immobilien in der Talstadt kamen in Frage. Hieber: "Wir standen zweimal kurz vor dem Abschluss, aber dann wollten die Eigentümer doch nicht. Wir mussten wieder von Null an beginnen." Das führte zu einer "Strategieänderung", verbunden mit der Überlegung, neu zu bauen. Im Tal gab es dafür jedoch kein geeignetes Grundstück.
Im Flächennutzungsplan ist auf Kastell entlang der Hartensteinstraße ein eingeschränktes Gewerbegebietsareal ausgewiesen. Allerdings hat die Stadt dort wenig eigene Flächen. Inzwischen seien die Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern abgeschlossen, sodass nach der Sommerpause an die Planung herangegangen werden könne. Damit eröffnet sich, so Hieber, eine Perspektive für die Sozialstation. Sie bekomme eine neue Heimat mit genug Platz, auch für den Fuhrpark. Man werde so bauen, dass der Eigenbetrieb eine Zukunft auf Kastell habe. Hieber spricht von einer "guten Lösung". Über die Finanzierung des Neubaus kann er noch keine konkreten Aussagen treffen. Die Umbaukosten für Bestandsimmobilien wären aber in etwa vergleichbar gewesen. Zudem habe die Sozialstation Eigentum und Eigenkapital, um investieren zu können.
Ziehen die Mitarbeiterinnen der Sozialstation aus, dann werden im Erdgeschoss – oben befindet sich die Kämmerei – Räume im früheren Forstamt frei. Für Hieber steht die weitere Belegung schon fest: "In beiden Rathäusern ist es eng. Die Verwaltung braucht mehr Platz." In dem Gebäude Marktplatz 7 wolle man eine bürgerfreundliche Finanzverwaltung schaffen.
Das Gebäude Untere Hauptstraße 5, in dem sich Polizei und Bauernfeind-Museum befinden, ist für Hieber keine Alternative. "Wir müssen uns so aufstellen, dass wir nicht noch mehr Rathäuser bekommen", erklärt er. Je mehr sich die Verwaltung auf weitere Gebäude verteile, um so ineffektiver sei sie. Es entstünden obendrein Mehrkosten.
Hieber: "Ziel muss es sein, uns auf zwei Rathäuser zu konzentrieren."