So ist das Volksbank-Areal geplant: Im Hauptgebäude wird im Erdgeschoss Gewerbe untergebracht. Der Spielplatz bleibt erhalten. Foto: Steinmetz

Gemeinde profitiert von Zuschüssen des Landes und der Stadt. Einstieg mit Sanierung des Rathauses.

Sulz - Sanierungsbedarf besteht in der Bergfelder Ortsmitte: Das haben auch die vorbereitenden Untersuchungen gezeigt, die Verena Kreuter und Kristin Seifert von der STEG dem Gemeinderat am Montag vorstellten. Umgesetzt werden könnten in den kommenden zehn Jahren Maßnahmen mit förderfähigen Kosten von rund 3,7 Millionen Euro. Das überschreitet allerdings deutlich den bewilligen Förderrahmen von 833.000 Euro. Aus dem Landessanierungsprogramm kommen davon 500.000 Euro (60 Prozent) vom Land, und weitere 333.000 Euro (40 Prozent) bringt die Stadt auf. Das Förderprogramm endet am 30. April 2026.

Die Rathaussanierung ist das Einstiegsprojekt: Bei dem Gebäude, 1837 erstmals erwähnt, handelt es sich um ein ortsbildprägendes Kulturdenkmal, das nun energetisch erneuert wird. Nach Auskunft von Hubert Pfister vom Stadtbauamt bekommt es im ersten Obergeschoss – hier befindet sich die Verwaltung – neue Fenster und ein komplett neues Dach. Die Fachwerkfassade wird überarbeitet, ebenfalls das Sandsteinmauerwerk. Die Dämmung erfolgt von innen. Ausgetauscht wird außerdem die gesamte Haustechnik. Die Gesamtkosten sind mit knapp 880.000 Euro veranschlagt. Durch das Sanierungsgebiet erhalte die Stadt, so Stadtbaumeister Reiner Wössner, eine Nettoförderung von 66 Prozent: "Das ist eine prima Geschichte."

Ein weiteres Großprojekt, das aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept hervorgeht, ist die Neugestaltung des Volksbank-Areals. Hier soll die "gute Stube" Bergfeldens entwickelt werden. Allerdings erschwere ein Abwasserkanal die Bebauung, erklärte Wössner. Drei Baukörper sollen die Fläche begrenzen. Zur Straße hin ist das Hauptgebäude angeordnet: Im Erdgeschoss wird Gewerbe integriert, oben sind Wohnungen. Insgesamt sollen auf dem Areal 23 Wohneinheiten zwischen 60 und 90 Quadratmetern entstehen. Für Stellplätze gibt es zwei Varianten: Diese können entweder außen im Randbereich oder in einer Tiefgarage angelegt werden. Ein Punkt, auf den der Ortschaftsrat Wert legt, ist: Der vorhandene Spielplatz bleibt erhalten beziehungsweise wird sogar noch etwas vergrößert. Für die Neubauten könnte eine moderne, städtische "Formsprache" gewählt werden. Wössner zeigte mehrere Beispiele.

Stadtrat Heinrich von Stromberg (CDU) äußerte wegen der Tiefgaragen Bedenken im Hinblick auf ein 100-jährliches Hochwasserereignis. Wössner verwies auf den Hochwasserschutz im Mühlbachtal. Bauten müssten zudem hochwassersicher sein. Auch teilte Wössner mit, dass über einen Kreisverkehr im Kreuzungsbereich beim Rathaus noch nachgedacht werde. Axel Grathwol (FWV) fand, das Volksbank-Areal sei eine "super" Planung, mit der man nun arbeiten könne.

Der Lindenplatz soll als Wohnquartier mit erweiterter Spiel- und Ruhezone und Anbindung an die Ortsmitte eine neue Funktion bekommen. Eine Aufwertung erfahren auch Schule- und Kindergarten, die zur Erweiterung von Angeboten mit einander verknüpft werden sollen. Der Pausenhof wird neu gestaltet.

Auch im privaten Bereich sehen die Mitarbeiterinnen der STEG einiges an Potenzial, neuen Wohnraum zu schaffen. Nachholbedarf bei Sanierungen bestehe vor allem im energetischen Bereich. Aus der Umfrage ging hervor, dass 17 Prozent der Befragten ihre Gebäude verkaufen wollten, 39 Prozent an einer Modernisierung interessiert wären und neun Prozent ihre Häuser abbrechen würden. Insgesamt wünschten sich 87 Prozent eine Verbesserung ihrer Wohnverhältnisse.

Als nächstes wird nun die Sanierungssatzung für Bergfelden vorbereitet und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.