Im kleinen Becken ist die Klärung des Autobahnabwassers unbefriedigend. Foto: Schwarzwälder Bote

Abwasser: Planungsentwurf für Einbau eines Lamellenabscheiders im ersten Halbjahr 2020 erwartet

Der Wasserabfluss von Verkehrsflächen enthält viele unerwünschte Stoffe. Die Herausforderung bei der Oberflächenwasser-Reinigung liegt vor allem darin, Kleinstpartikel herauszufiltern, ohne den Filter zu verstopfen.

Sulz-Mühlheim. Auf den Straßen sammeln sich im Laufe der Zeit Ladungsverluste von LKWs, der Abrieb von Reifen, Fahrbahnbelag und Bremsbelägen sowie Öle, Verbrennungsrückstände oder Salze, die bei Niederschlag von der Straße gespült werden. Die jetzige Reinigungsleistung der beiden Klärbecken unter der Mühlbachtalbrücke sind aber für Karl Wezel, der sich schon seit rund 40 Jahren mit den Autobahnabwässern beschäftigt, zu gering, was auch das Umweltschutzamt in Rottweil bestätigt.

"Bei Starkregen laufen sie auch über, und das ganze Wasser geht dann ungeklärt in Richtung Mühlbach", erklärte der Mühlheimer Natur- und Gewässerschützer. Bei der heutigen Autobahnabwasserreinigung setze man auf eine technische Verfahrenskombination, mit der man viele gute Erfahrungen gemacht habe. Ein eingebauter Lamellenabscheider und die Sandschicht dienen der Partikelabtrennung, die Adsorberschicht dem Rückhalt der gelösten Schwermetalle. Sie ist unterhalb der Sandschicht angeordnet.

So eine Anlage koste allerdings rund eine Million Euro. Bevorzugt werden die Anlagen in Wasserschutzgebieten und in Schutzgebieten des Natur- und Landschaftsschutzes eingebaut. Aktuell ist die Errichtung eines Regenklärbecken "Harthauser Tal" zur Behandlung des Straßenoberflächenwassers geplant, wie aus einem Schreiben des Regierungspräsidium hervorgeht. "Am Wittershauser Autobahnrastplatz ›Hasenrein‹ wird der Mercedes unter den Sandfiltern betrieben", schwärmt der Mühlheimer.

Karl Wezel konnte bei der letzten Zusammenkunft der "Neckarretter" nun eine Art Durchbruch vermelden. Nach langem Drängen von ihm hat nun Klaus Gaiselmann vom Umweltschutzamt im Landratsamt Rottweil den Einbau eines solchen Lamellenabscheiders mit einer kombinierten Sand-/Adsorberschicht unter der Mühlbachbrücke einem Ingenieurbüro zur Planung gegeben.

Ein Planungsentwurf soll noch im ersten Halbjahr 2020 vorgestellt werden. Das Abwasser soll dann künftig in einer zentralen Behandlungsanlage unterhalb der Brücke gefasst und gereinigt werden. Nach dem Einbau des Filters sollen dann die von Wezel schon lange geforderten Kontrollmessungen getätigt werden, wie Gaiselmann bestätigt.