Sieht nicht gerade einladend aus: das Klohäusle auf dem Wöhrd Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Stilles Örtchen: Geruchsintensiv und alles andere als einladend

Sulz. Ein Schmuckstück ist das öffentliche Klohäuschen beim Bootssteg auf dem Wöhrd nicht. Aber es wird benutzt: Das riecht man. Um reinzugehen, muss man aber schon ein sehr dringendes Bedürfnis haben. Und dann zieht es einen auch ganz schnell wieder hinaus. Der eine oder andere Besucher meint, das sei eine Schande für die Stadt Sulz.

Nutzer zahlen nichts

Das Schönste ist das blaue Schild an der Wand. Darauf steht "Hier ist eine N.E.T.te Toilette" und darunter der Hinweis auf das Neckar-Erlebnis-Tal, das zwischen Sulz und Rottenburg von vielen Radfahren besucht wird. "Nett" wird die Toilette sicher niemand finden. Eine Werbung ist das Klohäuschen nicht, aber wenigstens muss der Nutzer dafür nichts zahlen.

Auch äußerlich sieht man, dass das kleine Gebäude heruntergekommen ist. "Das wissen wir", sagt Hauptamtsleiter Hartmut Walter. Einsturzgefahr bestehe jedoch nicht, und die Toilette werde auch täglich gereinigt. "Ob das letzten Endes gegen den Uringeruch hilft, weiß ich nicht", räumt er ein.

Jedenfalls sei im Moment nicht geplant, das Häuschen auf dem Wöhrd zu schließen oder abzubrechen. Benötigt wird es vor allem, wenn der Kiosk am Bootssteg wieder öffnet. Während der Saison ist der Betreiber für die Reinigung zuständig.

Die eigentliche öffentliche Toilette der Stadt befindet sich seit einigen Jahren am Bahnhof. Das sei der richtige Standort, findet Walter. Es ist eine selbstreinigende Anlage, für die der Benutzer auch eine Gebühr von 50 Cent bezahlen muss. Monatlich werde die Toilette durchschnittlich von 100 Leuten aufgesucht. Von Beschädigungen oder größeren Verunreinigungen ist Walter nichts bekannt: "Wir sind zufrieden."

Für das Toilettenhäuschen auf dem Wöhrd wolle die Stadt noch etwas verbessern. Walter denkt dabei an andere Reinigungsmittel.