"Roma"-Wirt Moez Boccouch Foto: Steinmetz

Streit nach Eigentümerwechsel. Betreiber unsicher, ob er weitermacht.

Sulz - "Roma"-Wirt Moez Boccouch macht demnächst drei Wochen Urlaub: In der Zeit überlegt er es sich, wie es mit dem Sulzer Eiscafé weitergeht und ob er es überhaupt noch weiterführen will. Der Hauseigentümer hat den Mietvertrag über seinen Rechtsanwalt zum 31. Dezember 2020 gekündigt. An diesem Termin, so steht es in dem Schreiben, ende ohnehin laut Vertrag das Mietverhältnis. Eine Verlängerung über diesen Zeitpunkt hinaus komme "unter keinen Umständen in Betracht." Moez Boccouch zeigt seinen Vertrag: Daraus geht hervor, dass die Laufzeit erst am 31. Dezember 2021 endet.

Garage müsse saniert werden

Er führt das "Roma" seit 2007. Seither hat er viel in die Ausstattung, unter anderem Küche und Theke, investiert. Es gab keine Probleme mit dem damaligen Verpächter. Die kamen erst mit dem Eigentümerwechsel auf. Es geht dabei um die Garage, die Moez Boccouch bereits zum 31. Juli hätte räumen sollen. Er besteht nach wie vor darauf, dass diese zum Mietverhältnis gehört. In dem Schreiben des Rechtsanwalts wird die Räumung damit begründet, dass die Garage saniert werden müsse. Nicht aus Sicht des Wirts: "Wir sind zufrieden", sagt er. Er braucht die Garage dringend für sein Mobiliar. Dass er als "Messi" bezeichnet worden sei, weil er außerdem Säcke mit Plastikflaschen dort lagert, ärgert ihn ganz gewaltig. Die Flaschen liefert er vor Weihnachten im Supermarkt ab und spendet das Pfandgeld für einen guten Zweck. Moez Boccouch ist es mittlerweile leid herumzustreiten. Er habe die Miete immer pünktlich bezahlt, dafür möchte er aber auch seine Ruhe und keine Einmischung haben.

Der Verpächter schreibt handschriftlich, dass er über einen neuen Vertrag verhandeln will, der die Garage ausschließe. Es sei bisher keine Kündigung ausgesprochen worden, was allerdings Moez Boccouch anders verstanden hat. Wenn er sich mit dem Eigentümer einigen könne, wolle er eventuell schon Ende des Jahres aus dem bestehenden Vertrag aussteigen und in seinem erlernten Beruf als Kaufmann in einer Firma arbeiten. Dann habe er auch wieder mehr Zeit für seine Familie.