Die Fischinger Schule beim Hochwasser 1981. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Erhebung von Daten ist im Gange / Mitarbeiter dokumentieren Gelände und Bauten

Sulz-Fischingen. "Wo der Neckar munter fließest, durch das Dörflein, das so schmal …", heißt es im Fischinger Heimatlied. Dass der Neckar nicht immer nur munter fließt, sondern auch zum reißenden Strom werden und weite Teile des Ortes überfluten kann, wissen die Fischinger nur allzu gut. Verloren sie doch im Jahre 1953 deshalb die Brücke über den Neckar und mussten das Kreissportfest wegen des Hochwassers abbrechen. Aber nicht nur die ganz großen Hochwasser machen den Anrainern zu schaffen.

Auch das verhaltene Ansteigen des Pegels im Frühjahr nach der Schneeschmelze führt bei dem einen oder anderen Anwohner zu Wasser im Keller. Erhebung von exakten Daten um künftig vor solchen Ereignissen besser geschützt zu sein, werden derzeit mit Unterstützung des Landes Hochwasserschutzmaßnahmen geplant und umgesetzt. Für die Planung ist mehr und detaillierteres Datenmaterial über die exakte Geländeform im Bereich des Neckarufers äußerst wichtig, heißt es von Seiten des Regierungspräsidiums Freiburg. Deswegen finden in Fischingen Vermessungsarbeiten statt. Dabei geht es vor allen Dingen um genaue Höhenangaben und die Lage des Ufers. Für die Ausbreitungsberechnung und Simulation von Wasserständen und Strömungsverhältnissen sind Aufschüttungen und Mauern wichtige Eingangsgrößen. Um mit betroffenen Grundstückseigentümern Maßnahmen zu besprechen ist die Lage der Grundstücksgrenzen wichtig. Aber nicht nur das Gelände ist ein wichtiger Faktor bei der Planung der Hochwasserschutzmaßnahmen, auch die Häuser und Bauten, die im Bereich des Überflutungsgebiets bei einem angenommenen 100-jährigen Hochwasser liegen, sind relevant. Deswegen erfassen und dokumentieren die Mitarbeiter alle Öffnungen wie Türen, Fenster und Lichtschächte der Häuser.

Bei der Ausgestaltung der Schutzmaßnahmen gibt es generell zwei Optionen. Als erstes können durch den Bau von Dämmen und Mauern größere Bereiche im Uferbereich vor Überflutung geschützt werden. Aber auch Abgrabungen im Vorland können dazu beitragen, schützenswerte Objekte vor dem Waser zu schützen. Die zweite Option sind die sogenannten Objektschutzmaßnahmen, bei denen ein einzelnes Haus geschützt wird. Dafür werden dem Eigentümer Dammbalken oder Schutztafeln für den Einbau bei einem Hochwasser zur Verfügung gestellt. Das kommt vor allen Dingen dann zum Tragen, wenn zum Schutz eines einzelnen Objekts die Kosten für eine bauliche Maßnahme zu hoch ausfallen.

Nach der Aufarbeitung der gewonnenen Daten ist geplant, die Ergebnisse den Betroffenen vorzustellen und während eines "Stadtspaziergangs" dann auch die Stimmen der Einwohner einzusammeln.