Unter der Fußgängerbrücke haben Trauernde Kerzen, Blumen und Fotos gestellt. Foto: Steinmetz

Schulleiterin: "Wir sind alle fassungslos und erschüttert." Polizei liegen Hinweise auf Drogenmissbrauch vor.

Sulz - Die Mitschüler der Grund- und Werkrealschule trauern. Viele pilgern zur Fußgängerbrücke am Zeppelinweg, wo am vergangenen Freitag ein 14-jähriges Mädchen in den Neckar gestürzt und trotz Reanimierungsversuchen später in einer Tübinger Klinik gestorben ist.

"Wie ist es passiert?", fragen sich zwei gleichaltrige Jungen, die traurig auf der Treppe der Brücke sitzen. Gerüchte kursieren, man weiß nichts Genaues. Eine Gruppe Mädchen stellt unter der Brücke Blumen und Kerzen auf. Auch Fotos der Mitschülerin sind dabei.

Schulleiterin: "Wir sind alle fassungslos und erschüttert."

"Wir sind alle fassungslos und erschüttert", sagt Schulleiterin Monika Schneider. Sie hat die schulpsychologische Beratungsstelle für Schüler, die Trost benötigen, eingeschaltet. Es sei ein kleiner Trauerraum eingerichtet worden. Die Schulleiterin findet selbst keine Erklärung, wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Das muss auch erst noch verarbeitet werden. "Wir sind dabei, die Schüler aufzufangen, die Unterstützung brauchen", teilt sie mit.

Die Neuntklässler hätten am gestrigen Montag und am heutigen Dienstag für die Abschlussprüfung ihre Projektarbeit präsentieren müssen. Die Prüfung sei in Absprache mit den Schülern verschoben worden. Es sei ein Ausnahmezustand. Monika Schneider befürchtet, dass es noch etwas dauern wird, bis sich so etwas wie Normalität im Schulalltag einstellt. Der Tod der 14-Jährigen sei ein gravierender Einschnitt für die Schulgemeinschaft.

Sulz gilt als Drogen-Schwerpunkt

Die Polizei spricht davon, dass Drogen im Spiel gewesen sein könnten. Das kann Monika Schneider nicht beurteilen. Sie weiß allerdings, dass Sulz immer wieder ein Drogen-Schwerpunkt sei. Das Thema Suchtmittel werde im Unterricht daher regelmäßig angesprochen.

Warum die 14-jährige Schülerin in den Neckar gestürzt ist, müssen die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei Freudenstadt ergeben. Wie berichtet, waren die 14-Jährige und ihre 16-jährige Freundin mit Inlineskates unterwegs. Ihr auffälliges Verhalten hatte eine Passantin dazu veranlasst, die Polizei zu rufen. Sie wollte auch verhindern, dass das Mädchen ins Wasser sprang. Offenbar hat die 14-Jährige dabei um sich geschlagen. Rettungssanitäter holten sie aus dem Wasser und begannen sofort mit der Wiederbelebung.

"Es spricht alles für Drogen", sagt Polizeipressesprecher Michael Aschenbrenner. Man habe Hinweise, dass etwas geraucht worden sei. Bei den Untersuchungen ist es für die Ermittlung nun wichtig, welche Substanzen mögliche Drogen enthielten.