Bettina Gräfin Bernadotte (links) hat Siegfried und Inge Esslinger zum Mittagessen in der "Schwedenschenke" der Insel Mainau eingeladen. Foto: Schwarzwälder Bote

Sammlung: Siegfried Esslinger hat der Mainau GmbH sein Fotoarchiv mit rund 200 Aufnahmen geschenkt

Sulz-Glatt. In jungen Jahren hat Siegfried Esslinger in der "Schwedenschenke" der Insel Mainau gearbeitet. Vor kurzem haben er und seine Frau Inge dort mit Bettina Gräfin Bernadotte zu Mittag gegessen.

Anlass für die Einladung war eine Schenkung von Siegfried Esslinger. Er überließ der Mainau GmbH, deren Geschäftsführerin die Gräfin ist, das Fotoarchiv des preußischen Hoffotografen Helmut Rominger. Esslinger hatte das Archiv in den 1990er-Jahren von den Erben Romingers gekauft. "Was ich dafür gezahlt habe, weiß ich nicht mehr", erzählt er. Er hatte von ihnen ja auch noch mehr für seine Privatsammlung erworben, so den Schreibtisch von Kaiser Wilhelm II, der nun im Hohenzollernzimmer des Glatter Kultur- und Museumzentrums steht, sowie weitere Gegenstände.

"Die Mainau", sagt Esslinger, "war meine zweite Heimat." Am Bodensee hatte er eine Tante, die er während des Zweiten Weltkriegs besuchte. Er kann sich noch gut erinnern, dass am Hafen der Mainau zwei Salutkanonen standen. Die Franzosen hätten sie nach dem Einmarsch in den See geworfen. Dort müssten sie immer noch liegen. Esslinger kehrte 1953 auf die Mainau zurück. In der "Schwedenschenke" hatte er Arbeit gefunden.

An Redestoff fehlte es beim Mittagessen jedenfalls nicht. Zu dem Kontakt kam es über eine Sulzerin, die am Bodensee als Lehrerin unterricht und die Gräfin kennt. Sie wusste, dass Siegfried Esslinger zahlreiche Fotos von der Insel Mainau hat.

Es ist in der Tat ein stattlicher Bestand. Das Archiv umfasst 200 Negativfilme und Bilder aus den 1960er- bis 1990er-Jahren: Aufnahmen von verschiedenen Terminen, offiziellen Anlässen und Veranstaltungen, die im Zusammenhang mit der Insel Mainau und der gräflichen Familie stehen. "Das habe ich jetzt verschenkt", sagt Esslinger, ohne es allzu sehr zu bedauern. Er könne damit ja nichts mehr anfangen.

Doch so einfach, wie man jemandem ein Geburtstagsgeschenk macht, ging das nicht. Die Schenkung beruht auf einer vertraglichen Vereinbarung, mit der Esslinger der Mainau GmbH unbeschränktes Nutzungsrecht für die Fotoaufnahmen einräumt.

Sein Adelsarchiv hat er übrigens behalten. Auch das ist sehr umfangreich, und auch aus dem konnte er manche Anfragen nach Bildern befriedigen. Von den adeligen Herrschaften kenne er alle, außer die Württemberger, meint Esslinger verschmitzt lächelnd.

Gab es in der "Schwedenschenke" etwas Besonderes zum Mittagessen? "Wir haben nach der Karte gegessen", verrät Siegfried Esslinger.