Angst vor den Wasserbüffeln ist nicht angebracht, erklärt Markus Steinwand (rechts) vom Hof. Foto: Kreisverband Foto: Schwarzwälder-Bote

Besuch: CDU-Frauen-Union beim Büffelhof

Sulz-Dürrenmettstetten. Die Angst der Damen des CDU-Frauen-Union Kreisverbandes Rottweil vor den bis zu 500 Kilo schweren Wasserbüffeln war es sicher nicht, dass sie beim Besuch des Büffelhofes im kleinsten Sulzer Stadtteils Dürrenmettstetten von einigen Männern begleitet wurden.

Es war mehr das Interesse, bei der zweistündigen Führung mit Markus Steinwand, der das Familienunternehmen zusammen mit seiner Frau leitet, zu erfahren, was es auf sich hat, dass er in einem solch abgelegener Region vor acht Jahren mit einer Büffelzucht begonnen hat.

"Angefangen hat es mit zehn Büffeln aus Frankreich", erzählt der 34-Jährige, "und dann ging alles ganz schnell." Heute sind es 100 Tiere, die die Gäste aus dem ganzen Kreis im Stall sowie auch draußen auf der herrlichen Ebene bewundern konnten.

Und Angst gegenüber den in der Legende genannten "Ammen des Himmels, die auf die Erde gesandt wurden, um Kinder zu schützen", war schon gar nicht angebracht: "Die Tiere, eine Gattung ganz eigener Art, mit nichts zu vergleichen", schilderte Steinwand, "sind genügsam und gutmütig." Und fast immer mit Fressen beschäftigt.

Und dass es immer mehr werden, auch das wurde deutlich: Ein Zwillingspaar war gerade mal eine Stunde vor dem Eintreffen der Frauen zur Welt gekommen, und draußen, sozusagen im "Kindergarten", freuten sich einige gerade mal ein paar Tage junge Büffel über die Sonne.

Vor allem aber waren die Damen beeindruckt von dem durchdachten Geschäftsmodell, mit dem die Familie Steinwand gleich auf mehreren Standbeinen unterwegs ist. Heimische Produktion auf der Grundlage von eigentlich ganz fremden Tieren, könnte man sagen, dazu ein durchdachtes, stimmiges Gesamtkonzept: "Futteranbau, Zucht und Verarbeitung leisten wir als Familie selbst und schließen damit den Produktionskreislauf", sagt Steinwand.

Die pure Faszination war den Teilnehmern beim Vespern von Büffelwurst und -käse ins Gesicht geschrieben. Auch das gehört zum Erfolgsgeheimnis dieses Betriebs: immer wieder etwas Neues wagen, das Angebot ständig erneuern, auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Die Vermarktung sei nämlich die ganz große Herausforderung, so beschrieb er die Geschäftsfelder.

Ortsvorsteher Robert Trautwein merkte an: "Wir sind zwar klein, aber wir könnten uns mit den Betrieben, die wir haben, selbst versorgen."

Vor allem aber war Markus Steinwand schon ein bisschen stolz darauf, "dass wir die ersten waren in Baden-Württemberg, und vermutlich in der ganzen Republik, die eine Wasserbüffelzucht begonnen haben."

Ein Vergleichen oder ein Abgucken in Italien, auch bei der Herstellung von Käse, findet er nicht zielführend: "Jede Region ist anders. Mozzarella und Camembert sind bei uns anders als in anderen Gegenden." Und Leberwurst aus Büffelfleisch sowieso.

So konnte Karin Schmeh, die Kreisvorsitzende der Frauen-Union, einmal mehr feststellen, "dass wir erlebt haben, was bei uns in unserer Heimat alles möglich ist. Man muss es nur entdecken und wahrnehmen."