Der Jugendclub ist ein beliebter Treffpunkt. Am vergangenen Freitag ereignete sich dort ein Tumult. Foto: Merk

Handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen. Polizeiposten ermittelt wegen Körperverletzung.

Sulz - Im Jugendclub in Sulz kommt es zu einem Tumult, als das Haus um Mitternacht geschlossen werden soll. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Körperverletzung.

Es ist Freitag Abend, überwiegend Sulzer Jugendliche treffen sich wie gewohnt im Jugendclub, aber auch Gäste aus den Nachbarschaftsorten sind dort. Freitags sind die Jugendlichen allein, Betreuer sind nicht dabei. Die Abende organisieren sie selbst.

Eine besondere Party findet nicht statt. Dart und Billard wird gespielt, Jugendliche rauchen vor der Tür. Manche spielen an der Konsole Videospiele, andere unterhalten sich in den "Chillzonen". Ein ganz normaler Freitagabend im Jugendclub, der wie gewohnt gegen Mitternacht enden sollte, ist zu hören.

Doch als die Sperrstunde eintritt und die Musik ausgeht mit der Aufforderung zum Heimgehen, kommt es zwischen einigen Besuchern zu einem Tumult, in dessen Folge ein 20-Jähriger in das Krankenhaus in Oberndorf gebracht werden musste. "Ein noch unbekannter Täter schlug dem 20-jährigen Gast mit der Faust auf die Nase", teilt Thomas Kalmbach vom Polizeipräsidium Tuttlingen mit. Außerdem hielt der Angreifer laut Polizeimeldung eine junge Frau am Handgelenk fest, wogegen sie sich mit Pfefferspray gewehrt habe. Dabei wurden auch Unbeteiligte getroffen.

Als die Polizisten eintrafen, waren zwar noch viele Jugendliche vor Ort, aber der Täter samt Clique war verschwunden. Um die Situation in den Griff zu bekommen, setzte die Polizei einen Schutzhund ein. "In einer aufgeheizten Stimmung sorgt ein Hund schnell für Ruhe. Niemand will gebissen werden", so der Polizeisprecher.

Jugendreferentin Gertrud Teller sei mit einigen Jugendlichen, die an dem Abend dabei waren, in Kontakt, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Diese hätten sich selbst gemeldet. Allerdings stecke die Jugendreferentin noch mitten in den Gesprächen und könne noch kein abschließendes Statement abgeben.

Jugendreferentin geschockt

Aber sie ist schockiert über den Vorfall. "So etwas hat es in meiner Zeit in Sulz bisher noch nicht gegeben", sagt sie. Jetzt ist sie auf der Suche nach den Ursachen. Vermutungen wolle sie noch nicht äußern, so Teller. Klar scheint bisher nur, dass der Konflikt im Zusammenhang mit der Sperrstunde steht.

Die jungen Leute, die regelmäßig freitags den Jugendclub besuchen, sind zwischen 16 und 22 Jahren. Sie sind froh, dass es den Jugendclub in Sulz gibt, wo sich nicht viele andere Ausgehmöglichkeiten anbieten. Bis auf Beschwerden wegen Lärm seien die Abende bisher immer friedlich verlaufen, so Teller. "Es ist erstaunlich, wie entspannt es dort zugeht", so die Jugendreferentin.

Für sie und für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jugendclubs geht es jetzt vor allem darum, solch eine Situation in Zukunft zu vermeiden. "Wir setzen auf Deeskalation", so Teller. Dafür soll auch der Vorstand des Jugendclubs mit an den Tisch genommen werden.

Konzept tragfähig

Das Konzept des Jugendclubs sei tragfähig, daran werde im Grundsatz nicht gezweifelt, sagt Teller. Sie weiß, dass viele der Jugendlichen sich mit dem Club identifizieren. Deswegen gebe es dort auch keine Vandalismusprobleme, sagt die Jugendreferentin. Und, so hofft sie, auch keine Gewalt mehr.