An der Stellwand hängen die Lösungsvorschläge. Am Ende werden sie mit grünen und roten Punkten bewertet. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerbeteiligung: Teilnehmer setzen sich mit dem Thema Verkehr auseinander und suchen Lösungen

Verkehr in der Innenstadt ist ein ergiebiges Thema. Parkplatznot, erschwerte Ortsdurchfahrt, gefährliche Kreuzung: Manches es an den Tischen mehrfach angesprochen worden. Die Meinung der Bürger zum Innenstadtverkehr und zur Mobilität war am gestrigen Freitag gefragt.

Sulz. "Ihr Beitrag zählt", betonte Hans-Ulrich Händel von der Stadtverwaltung, der am im Bürgersaal des Rathauses die Teilnehmer begrüßte. Rund 300 "Zufallsbürger" im Alter zwischen 18 und 80 Jahren sind aus der Adressendatei des Einwohnermeldeamts per Zufallsgenerator gezogen und angeschrieben worden. Einladungen zur Bürgerbeteiligung in der historischen Innenstadt erhielten aber auch Immobilienbesitzer und Gewerbetreibende. 16 Bürger hatten sich letzten Endes angemeldet.

Im Bürgersaal wurde der Sulzer-Dreitäler-Apfelsaft ausgeschenkt, auf den Tischen lagen Süßigkeiten. Die Papiertischdecken waren dazu da, um sich Notizen zu machen. Moderator Thomas Uhlendahl aus Freiburg wollte eine lockere Atmosphäre schaffen, die es erleichtert, in kleinen Gruppen miteinander ins Gespräch zu kommen.

Im ersten Durchgang ging es noch gar nicht darum, Lösungen zu finden. Es sollte vielmehr darüber gesprochen werden, wie der Verkehr empfunden wird.

Da ist beispielsweise der Parkplatzmangel in der Innenstadt als ein großes Problem vor allem für ältere Menschen dargestellt worden. Verschärft werde dies noch durch teilweise uneinsichtige Dauerparker. Die Ortsdurchfahrt, wegen der parkenden Autos schwierig zu befahren, war auch ein großes Thema. An einem Tisch wurde die gefährliche Kreuzung an der Holzhauser Straße thematisiert, an anderen die schlechten Busverbindungen bemängelt.

Lösungsvorschläge gab es am Ende sehr viele. Sie reichten von 30-er-Zonen in der Innenstadt, neuen Parkplätzen, einem Fünf-Jahresplan zur Innenstadtentwicklung bis zu einem Kreisverkehr an der Kreissparkasse und an der Holzhauser Straße/Volksbank. "Viel Spaß beim Punkteverteilen", forderte der Moderator am Ende die Teilnehmer auf, die Ideen mit grünen (Zustimmung) und roten ("Quatsch") Punkten zu bewerten. Zwei Vorschläge bekamen mit jeweils acht grünen Punkten die besten Noten: Das war zum einen der Einsatz eines Shuttlebusses von der Schillerhöhe und von Kastell in die Innenstadt mit einem Fahrradanhänger und zum anderen ein Ringverkehr. Auf Platz drei folgte mit fünf grünen Punkten eine Parkplatzkonzeption, die regelt, dass die Anwohner ganztags parken, die anderen aber nur mit Parkscheibe ihr Fahrzeug abstellen dürfen.

Mit 16 Teilnehmern könne man gut arbeiten, fand Thomas Uhlendahl. Er vermisste jedoch die Perspektive von jungen Leuten und Menschen mit Migrationshintergrund. Diese lud er zu den nächsten Terminen besonders ein. Am Samstag, 10. November, steht das Thema Wirtschaft, öffentliche Räume und Plätze an, und am Donnerstag, 22. November, geht es um gute Nachbarschaft.