Flucht und Asyl: Manne Lucha kommt zum nächsten Themenabend der Diakonie in Sulz

Von der Flüchtlingsarbeit hat man zuletzt nicht mehr viel gehört. Der große Zustrom ist vorbei. Auch wollten die Politiker nicht mehr so viel darüber reden, hat Michael Widmann festgestellt. Man gehe der Diskussion aus dem Weg.

Sulz. Widmann ist in der Diakonie des Kirchenbezirks Sulz für den Bereich Flucht und Migration zuständig. Unter anderem hat er die Themenabende initiiert. Bei der nächsten Veranstaltung am 12. Februar im evangelischen Gemeindehaus Sulz will er die Politik, Kirche und Wirtschaft miteinander ins Gespräch bringen. Widmann hat den baden-württembergischen Minister für Soziales und Integration, Manne Lucha, eingeladen. Er soll über die Integrationspolitik im Land berichten und einen Blick in die Zukunft werfen, wie es weitergehen wird.

Bei einer Veranstaltung in Stuttgart zur Auszeichnung von Projekten für Flüchtlinge hat Widmann den Sozialminster angesprochen und gefragt, ob er nach Sulz kommen wolle. Lucha verwies auf sein Büro. Weil es ihm zeitlich für den 12. Februar passte, bekam Widmann eine Zusage.

"Mein Ziel ist, die Themen Flucht, Integration und Teilhabe bewusst zu machen", erklärt er.

Dazu können sicher auch Heinz Hauser, Seniorchef der Firma Hauser Massivbau in Vöhringen, und Andrea Kopp von der Geschäftsführung der Firma Häberlin in Vöhringen beim Themenabend mit dem Minister etwas sagen. Beide sind von Anfang an im Arbeitskreis Flucht und Asyl in Vöhringen – auch als Arbeitgeber – stark engagiert. Sie sollen aus ihrer Praxis seit 2015 erzählen.

An der Podiumsdiskussion nehmen außerdem Dekan Ulrich Vallon und die Asylpfarrerin der Prälatur Reutlingen, Ines Fischer, teil. Sie wird Ausblicke zum Bleiberecht für langjährig Geduldete und das Engagement der Evangelischen Kirche bei der Seenotrettung geben.

In Sulz seien viele Flüchtlingen "in Lohn und Brot", auch hätten sie eigene Wohnungen. Sie versuchten jetzt, ein "Heimatgefühl" zu entwickeln und sich einzubringen, weiß Widmann. Allerdings bräuchten sie dazu Kontakte.

Eine Initiative, das dazu beiträgt, läuft schon seit einem Jahr. Eine Flüchtlingsfrau biete "Frauensport" an – ein "schönes Projekt", wie Widmann findet und das nicht nur für Flüchtlinge gedacht ist. Gut besucht werde auch das "Frauencafé". Dort gebe es ein vielseitiges Programm unter anderem mit Computer- und Deutschkursen.

Widmann hat im Januar 2016 bei der Diakonie als Flüchtlingsbeauftragter begonnen. In der Funktion betreut er die Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden des Bezirks. Er wird zu Vorträgen eingeladen und unterstützt Projekte zur Integration. Er selbst hat den "ARTpark" in Horb ins Leben gerufen.

Die Besucherzahlen bei den Themenabenden mit geladenen Referenten im Jahr 2019 schwankten zwischen sieben und 35. Für die Veranstaltung mit Minister Lucha hofft Widmann auf ein volles Gemeindehaus.

Sein Wunsch ist ein gegenseitiger, respektvoller Umgang: "Wann man Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnet, kann Integration gelingen", ist er überzeugt.  Der Themenabend der Diakonie des Kirchenbezirks Sulz mit Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration, findet am Mittwoch, 12. Februar, ab 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus statt. Alle Interessierten sind dazu eingeladen.