Ein Metzger wird in Sulz nach wie vor gesucht. Foto: stock.adobe.co Foto: Schwarzwälder Bote

Lebensmittel: Zusätzliche Einkaufsmöglichkeit auf dem Marktplatz / Filiale weiter auf dem Wunschzettel

Neben dem Wochenmarkt am Donnerstag können die Sulzer künftig auch dienstags auf dem Marktplatz Wurst, Fleisch und Käse einkaufen.

Sulz. "Ein zweiter Wochenmarkt ist aber nicht vorgesehen", sagt Wirtschaftsförderer Hartmut Walter. Die Metzgerei Graf aus Dunningen und Walter Haberstroh, der Käsespezialitäten anbietet, erhalten von der Stadt eine Stellgenehmigung für ihre Verkaufswägen. Hartmut Walter ist überzeugt: "Der Bedarf ist da." Er sieht’s jedes Mal, wenn er auf den Wochenmarkt kommt. Dann steht eine lange Schlange vor dem Verkaufswagen der Metzgerei Graf, die seit vielen Jahren Sulz ansteuert.

"Wir suchen nach wie vor jemanden, der eine Metzgereifiliale in Sulz betreibt", sagt Walter. Die Telefonate und die E-Mails, die er nach der Schließung der Metzgerei Hölle zum Jahresende 2019 geführt beziehungsweise geschrieben hat, kann er kaum zählen. Er bekam bisher nur Absagen. Der häufigste Grund dafür: Es fehle an Fachpersonal. An Kunden würde es nicht mangeln.

Walter hätte es sich gewünscht, wenn der Verkauf auf dem Marktplatz bereits montags stattfinden könnte. Das ließ sich aber zeitlich nicht einrichten Aber er ist zufrieden, dass die Sulzer jetzt überhaupt eine zusätzlich Einkaufsmöglichkeit für Wurst und Käse haben. "Wir haben eine gute Lösung", findet der Wirtschaftsförderer.

Der Dienstags-Termin in Sulz hat sich für die Metzgerei Graf angeboten: Seit ein paar Wochen parkt ihr Wagen an diesem Wochentag von 8.30 bis 10 Uhr nämlich in Bergfelden. Von 10.45 Uhr an bis 12 Uhr kann er dann auf dem Sulzer Marktplatz stehen.

Die Dunninger Metzgerei ist stark gefragt und bekommt von Ortschaften ohne Metzger ständig neue Anfragen. Der seit 1901 bestehende Familienbetrieb ist von Walter auch aufgefordert worden, in Sulz eine Filiale zu betreiben.

Erweitern will die Firma jedoch nicht: "Es gibt immer mehr Auflagen", teilt Daniela Graf mit. Personal zu bekommen, sei obendrein schwierig: Nur wenige wollten noch den Metzgerberuf erlernen. Hinzu kommen unattraktive Arbeitszeiten. Samstags wolle man zwar einkaufen, aber nicht arbeiten. Sulz wäre außerdem für die Nachlieferungen von Wurstwaren etwas zu weit vom Hauptgeschäft entfernt, räumt sie ein.

Je größer das Unternehmen werde, desto weniger sei es ein Handwerksbetrieb. "Wir wollen keine Fleischfabrik werden", betont Daniela Graf. Sie kennt den Landwirt persönlich, von dem das Schwein stammt und weiß, wie es gehalten wird. Alle Fleischwaren werden selbst und mit handwerklicher Qualität hergestellt. Das schätzen auch die Sulzer.