Eva Niedernhuber Foto: Schwarzwälder Bote

Trauer: Eva Niedernhuber ist im Alter von 86 Jahren gestorben / Eine "Institution" beim DRK

Sulz. Sie war das Aushängeschild des DRK in Sulz: Eva Niedernhuber ist im Alter von 86 Jahren am vergangenen Dienstag gestorben.

Geboren wurde sie am 25. Juni 1933 im niederschlesischen Waldenburg, das heute zu Polen gehört. Als Vertriebene kam sie mit Oma, Mutter und Bruder zunächst nach Holland und Ostfriesland, bevor die Familie eine neue Heimat in Dettingen bei Horb fand. Dort hat Eva Niedernhuber auch ihren Mann Ottmar kennengelernt und ist nach der Heirat 1954 nach Sulz gezogen. Sie arbeitete im Sulzer Krankenhaus, wo sie bei den Patienten als Schwester Eva bekannt war.

Menschen zu helfen, war für sie eine Lebensaufgabe. Das hing wohl auch mit ihren Kriegserlebnissen, der Not und dem Elend, das sie gesehen hat, zusammen. So trat sie bereits 1956 in das Deutsche Rote Kreuz in Sulz ein. Ein großes Anliegen waren ihr die Blutspendetermine in Sulz, die sie organisiert hat. Bei den Sanitätsdiensten war sie mit dabei, ebenfalls bei zahlreichen DRK-Terminen. Bei jeder Gelegenheit machte sie Werbung für das Rote Kreuz. Ihre große Sorge war nämlich, dass die Helferzahlen in der Bereitschaft Sulz zurückgingen.

Viele Jahre lang war sie stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin. Auf Kreisebene half sie beim Aufbau des Notfallseelsorgedienstes mit. Großen Einsatz zeigte sie auch bei der Ausbildung der Schwesternhelferinnen, die in Krankenhäusern als Hilfskräfte benötigt wurden. Sie war organisatorisch und als Mit-Referentin bei den Kursveranstaltungen tätig.

Ein Highlight war für die Teilnehmerinnen ein Übungseinsatz bei der Bundeswehr in Horb. Zum Ausbildungsprogramm gehörte auch ein Hubschrauberflug zur Burg Hohenzollern. Der Sulzer Bereitschaftsleiter Helmut Woitas bedauert, dass dieses Angebot dann verloren gegangen sei. Heute beginne wieder ein "zaghafter Aufbau", der im Hinblick auf die fehlenden Pflegekräfte in den Krankenhäusern aber auch notwendig sei.

Für 60 Jahre DRK ist Eva Niedernhuber sowohl von der Bereitschaft Sulz als auch vom Kreisbereitschaft geehrt worden. Bis 2017 war sie fürs Rote Kreuz noch aktiv. "Sie ist eine Institution gewesen", sagt Helmut Woitas, "ihr Tod ist für uns ein herber Verlust."

Zudem saß sie für die Freien Wähler von 1994 bis 1999 im Sulzer Gemeinderat.

Das Requiem zur Feuerbestattung findet am heutigen Freitag um 13.30 Uhr in der katholischen Kirche in Sulz statt. Die Urnenbeisetzung erfolgt später im engsten Familienkreis.