Der "Markt in Jaffa" ist bei Sotheby’s versteigert worden. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Auktionshaus: Bauernfeind-Bild aus der Najd Collection findet bei Sotheby’s einen Käufer

Das Bauernfeind-Bild "Markt in Jaffa" ist im Londoner Auktionshaus Sotheby’s am Dienstagabend für umgerechnet 4,3 Millionen Euro versteigert worden.

Sulz. Das Bild stammt aus der Najd Collection mit weiteren 49 Ölgemälden. Angeboten war es mit einem Wert von 2,2 bis 3,8 Millionen Euro. Der kommissarische Leiter des Bauernfeind-Museums, Richard Weinzierl, hat die Auktion online mitverfolgt. Nach 19 Geboten habe ein Käufer den Zuschlag bekommen. Das Jaffa-Bild von Bauernfeind sei bei einem Gesamtumsatz von 34 Millionen Euro das drittteuerste Kunstwerk der Versteigerung gewesen.

Das 1887 gemalte Ölbild, 82 mal 109 Zentimeter groß, ist nicht das erste Gemälde des in Sulz geborenen Orientmalers, das zu einem Millionen-Betrag ersteigert wurde. Die "Klagemauer in Jerusalem" brachte es bei Christie’s in London 1992 zunächst nur auf 326 000 Euro, bei einer erneuten Auktion am 27. Juni 2007 bei Sotheby’s wurde dann aber ein Preis von 4,5 Millionen Euro erzielt. Bereits 1997 kam das Ölgemälde "Der Hafen von Jaffa" im Kölner Auktionshauses Van Ham für 1,5 Millionen Mark (750 000 Euro) unter den Hammer. Der "Markt in Jaffa" zeigt das bunte Treiben mit Händlern, Menschen, die schwere Lasten tragen und weiteren Marktbesuchern. Ganz im Vordergrund schnuppert ein Hund an einem Korb. Ein Passant begutachtet die ausgebreiteten Orientteppiche.

Das Marktgeschehen hat Bauernfeind sehr lebendig und authentisch gemalt. Peter Vosseler, der die Leitung des Bauernfeind-Museums in Sulz abgegeben hat (wir berichteten), wundert sich nicht über den hohen Auktionspreis für ein solches Werk. "Alle Bilder Bauernfeinds, die Staffage mit Menschen und Tieren haben, sind  teuer", erklärt er.

"Das war mir klar", sagt der Unternehmer Volker Bertram zu dem Ergebnis der Versteigerung. Die Auktion konnte er nicht mitverfolgen. Selbst mitzubieten, meint er, wäre eine Illusion gewesen. Ihm liegt vor allem daran, dass Bauernfeind in Sulz entsprechend seinem Stellenwert als berühmter "Sohn der Stadt" präsentiert wird. "Wir brauchen eine Million Euro für das Bauernfeind-Museum", betont Bertram. Er bekräftigt seine Meinung, dass eine Flüchtlingsunterbringung mit einem Museum nicht zusammenpasst. Wenn es in dem Gebäude in der Unteren Hauptstraße 5 bleibe, müsste es einen Stock tiefer gelegt und auch mit einem Aufzug zugänglich gemacht werden. Bertram dachte allerdings noch an eine andere Lösung, nämlich das Vayhinger-Haus zu kaufen und es für das Museum zur Verfügung zu stellen. Der Eigentümer wolle jetzt aber Wohnungen einbauen. Die Stadt, so Bertram, sollte sich bewusst darüber sein, was sie an Bauernfeind habe. "Wir müssen dran bleiben", betont er mit Blick auf das Museum.