Ferien: 43 Kinder haben in Indianerclans verschiedene Aufgaben
Sulz-Bergfelden. Beim Indianerlager auf dem Waldspielplatz in Bergfelden tauchen 43 Kinder eine Woche lang in die Welt der Indianer ein. Zum Auftakt wurde getanzt, Indianernamen wurden gesucht, und die Kinder durften sich einen Clan aussuchen, mit dem sie Projekte umsetzen. Wenn es zu viele Anwärter für eine Gruppe gab, wurde ein kleines Bewerbungsgespräch inszeniert.
Es gibt vier Clans entsprechend der vier Naturelemente: Der Wasserclan baut Tipi-Zelte, der Feuerclan hebt auf der Wiese Feuerstellen aus, der Erdclan baut ein Waldklo, genannt "Donnerbalken". Dies ist ein Klo aus Reisig, Blättern, Rinde und Baumstämmen, und es ist "unisex", wie eine Betreuerin erklärt. Der Luftclan sucht im Wald einen Baumstamm, der zu einem Totempfahl wird, auf dem sich die Clans verewigen können.
Betreut werden die Kinder von Klaus Schirott und Helmut Rössle sowie zahlreichen weiteren Helfern. Schirott erklärt das Konzept, das hinter der Aufteilung in vier Clans steht. "Die Zahl Vier ist bei den Indianern eine heilige Zahl", erklärt der Pädagoge, der ansonsten als Clown unterwegs ist. Die Vier verweise auf die Himmelsrichtungen, aber auch auf die Jahreszeiten und die Elemente Luft, Feuer, Wasser, Erde. "Die Indianer waren sehr naturverbunden, das wollen wir hier auch sein", so Schirott, der den Indianernamen "schräger Vogel" trägt, und der sich im weitesten Sinne als Medizinmann versteht. Sein Kollege Helmut Rössle ist als "Feuertänzer" unterwegs, und auch die restlichen Betreuer sowie die Kinder haben für sich einen Indianernamen ausgesucht.
Um die Naturverbundenheit zu erleben, gibt es im Indianerlager viele Rituale. "Wir wollen das Bewusstsein der Kinder stärken, auf die Natur zu achten und sie zu erhalten", erklärt Schirott. Dabei gibt es neben den technischen Aufgaben wie dem Ausstechen einer Feuerstelle auch Vollversammlungen der Indianergemeinde. Jeder Clan wählt zwei Häuptlinge (Mädchen und Junge), der Stammrat mit den acht Häuptlingen trifft sich täglich ein Mal.
Auch Bogenschießen und Tomahawk-Werfen haben im Indianerlager ihren Platz. Höhepunkt der Woche ist das Elternfest am Donnerstag mit vorbereiteten Vorführungen der jungen Indianer. An diesem letzten Abend übernachten die Kinder in der freien Natur.
