Der HGV-Vorstand würde sich freuen, wenn noch mehr solcher Einkaufstaschen durch Sulz getragen werden. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

HGV: Ausbildungsmesse hat sich etabliert / Dukaten und Einkaufstaschen in Umlauf gebracht

Die verkaufsoffenen Sonntage des Handels- und Gewerbevereins Sulz (HGV) im Frühjahr und Herbst sind gut besucht. Die Ausbildungsmesse KAZ hat sich etabliert. HGV-Vorsitzende Gislinde Sachsenmaier konnte dazu ein positives Fazit ziehen. Sorgen bereiten nach wie vor die Leerstände in der Innenstadt.

Sulz. "Wir müssen alles daran setzen, dass die bestehenden Betriebe erhalten bleiben und Nachfolger finden", sagte die Vorsitzende bei der Hauptversammlung am Mittwoch in der "Grotte".

Die Situation beschönigte sie auch gar nicht: Das Einkaufsverhalten habe sich, unter anderem durchs Internet, verändert. Es gebe nicht mehr die emotionale Bindung zu den Geschäften wie vor 20 Jahren. Wichtig wären eine attraktive Präsentation und ein attraktives Umfeld. Dazu gehörten die Gebäude, die in der Innenstadt jedoch einen großen Renovierungsbedarf hätten.

Die HGV-Vorsitzende appellierte aber auch an die Verbraucher, in Sulzer Geschäften einzukaufen. Sonst habe man irgendwann in der Innenstadt keine Läden mehr.

Die Ausbildungsmesse KAZ findet am heutigen Freitag wieder statt. Beginn ist bereits um 7.30 Uhr, damit die Schüler nach Ankunft mit dem Bus gleich die Stadthalle aufsuchen können. Die KAZ sei ursprünglich dafür gedacht gewesen, dass die heimischen Firmen ihre Ausbildungsberufe vorstellen könnten, sagte Gislinde Sachsenmaier. "Bei allen Aktionen werden zuerst Sulzer Betriebe gefragt, ob sie sich beteiligen. Nur ist die Resonanz nicht immer so, wie wir es uns vorstellen", bedauerte sie. So hätte sich die HGV-Vorsitzende vor allem bei Handwerksbetrieben aus Sulz eine bessere Präsenz gewünscht.

"Sulz erstrahlt" ist zwar eine städtische Veranstaltung, doch der HGV beteilige sich dran finanziell. Mit der Stadt zusammen werden auch Betriebe besucht. In Umlauf gebracht hat der HGV in diesem Jahr eine Einkaufstasche mit dem Sulz-Bild des Glatter Künstlers Norbert Stockhus auf der einen und "Sulz. Ja!" auf der anderen Seite. Sie seien an die Einzelhändler verschenkt worden. "Mein Traum, dass die Taschen über die Neckarbrücke laufen, hat sich leider nicht erfüllt", meinte Gislinde Sachsenmaier. Diskutiert wurde, ob die stabile und geräumige Tasche künftig verkauft werden solle. Der Selbstkostenpreis betrage drei Euro pro Stück.

Die "Hannikel Dukaten", eine weitere HGV-Aktion, seinen sehr gut angenommen worden. Sie sind als Ersatz für die Gutscheine gedacht, von denen allerdings offenbar noch viele in der Schublade liegen. Die Beträge auf den Sonderkonten sind jedenfalls innerhalb des vergangenen Jahres von 19 500 auf 23 200 Euro gestiegen. Viele Gutscheine würden nicht eingelöst, stellte Ludwig Stiehle fest.

Zwar war in der Kasse ein Defizit zu verzeichnen. Doch das hänge mit Verschiebungen über den Jahreswechsel zusammen, erklärte Gislinde Sachsenmaier, die für den erkrankten Kassierer Michael Schmid die Finanzlage erläuterte. Diese sei insgesamt positiv. Bei der KAZ mache man zwar keinen Gewinn, lege aber auch nichts drauf. Werner Caspar wollte in dem Zusammenhang wissen, wie viele Jugendliche aufgrund der Ausbildungsmesse einen Job gefunden hätten. Er regte an, dies bei den beteiligten Firmen abzufragen. Birgit Stiehle verwies darauf, dass für die KAZ 2019 bereits Anmeldungen vorlägen. Das sage viel über den Stellenwert der Messe bei den Firmen aus.