Die Landtagsabgeorndete Rita Haller-Haid hat sich dafür eingesetzt, dass in Sulz der Modellversuch neunjähriges Gymnasium gestartet werden konnte. Foto: Steinmetz

Das Albeck-Gymnasium muss Schüler abweisen. Rita Haller-Haid spricht darüber mit dem Kultusminister.

Sulz - Das neunjährige Gymnasium findet Zulauf. "Wir werden vom Erfolg fast erdrückt. 80 Prozent der Eltern in Baden-Württemberg wollen G9", sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Rita Haller-Haid aus Tübingen bei ihrem Besuch in Sulz.

Hier waren es sogar 100 Prozent der Eltern, die für ihre Kinder das neunjährige Gymnasium bevorzugten. Dass das Albeck-Gymnasium allerdings laut Anordnung des Oberschulamts Schüler abweisen muss, um Vierzügigkeit zu vermeiden, ist ein Ärgernis (wir berichteten). Betroffen sind vor allem Empfinger Kinder. Sie haben keine richtige Alternative, ein neunjähriges Gymnasium zu besuchen. Das nächste wäre in Rottenburg oder in Freudenstadt. Eltern und Kinder seien enttäuscht, weiß die Abgeordnete.

Rita Haller-Haid hat sich mittlerweile mit dem baden-württembergischen Kultusminister in Verbindung gesetzt. Dieser habe ihr zugesagt, die Situation in Sulz zu überprüfen. Die Politikerin will allerdings auch nachhaken, ob es korrekt ist, dass vom Albeck-Gymnasium, wie sie erfahren hat, zwei Lehrer abgezogen werden sollen. In dem Fall gäbe es nicht mehr genug Lehrer, um eine weitere Klasse aufgrund der Anmeldezahlen einzurichten. Nach 86 im Vorjahr wollen nun 97 Schüler das neunjährige Gymnasium in Sulz besuchen.

Das Problem seien die Ressourcen, die innerhalb eines Regierungspräsidiums vorhanden sein müssten, erklärt Rita Haller-Haid. Wenn jedoch ein Klassenausgleich geschaffen werden müsse, dann sei das zwischen G8-Schulen eher möglich. So sieht es auch Bürgermeister Gerd Hieber. Für ihn ist es unverständlich, dass Kinder nicht aufgenommen werden können, zumal das Albeck-Gymnasium die räumlichen Voraussetzungen für eine vierte Klasse bietet.

Auch die erforderlichen Buslinien seien eingerichtet: "Es ist alles da", so Hieber. "Wir spüren, dass wir am Rand des Regierungspräsidiums liegen", bedauert er.

"Schulentwicklung darf nicht an Grenzen der Regierungspräsidien scheitern", fordert denn auch Rita Haller Haid. Man müsse sich die Schülerströme und Verkehrswege anschauen. Das sei entscheidender.

Die Abgeordnete hat der Stadt Sulz in dieser Sache weiterhin ihre Unterstützung zugesagt. Auf die Antwort des Kultusministers wartet sie noch.