Trom­pe­ten, Pauke und Orgel: Wie edel das zu­sam­men klin­gen kann, zeigt das Ludwigsburger Blechbläserquintett in der gut gefüllten Stadtkirche am Sonntagabend. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder Bote

Sommerkonzert: Ludwigsburger Blechbläserquintett präsentiert sich "Mit Pauken und Trompeten" in Sulz

Mit dem Ludwigsburger Blechbläserquintett hatte die Bauder-Kantorei vielseitige Virtuosen zu einem Sommerkonzert nach Sulz geholt.

Sulz. Fantastischer Blechbläserklang, gepaart mit individuellen Orgel- und Paukenklängen, erfüllte die Stadtkirche. Eineinhalb Stunden lang bot das Quintett aus Ludwigsburg unter dem Motto "Mit Pauken und Trompeten" den gut 100 Zuhörern ein epochenübergreifendes Programm von geblasener Musik, unterstützt durch Orgel und Pauke. Die Musiker überzeugten durch klares Spiel und eine vergnügliche Gestaltung.

Dekan Ulrich Vallon freute sich in seinen Begrüßungsworten auf den "abendlichen Hörgenuss". Mit Jean Joseph Mourets "Fanfarensinfonie" begann der fröhliche Reigen, der schnurstracks in die Barockzeit führte. Mit den strahlenden Klängen der drei Trompeten, umrahmt von den imposanten Pauken und gekrönt von solistischen Passagen der Orgel, gelang dem Ensemble ein fantastischer musikalischer Parforceritt.

Orgelsolist Albrecht Schmid entführte mit einem "Bolero" von Louis James Alfred Lefébure-Wely in die französische Romantik und zeigte dabei die ganze stilistische Vielfalt seines Instrumentes. "Diese Variante klingt ein wenig nach Drehorgel, denn damals forderten die Pfarrer dazu auf, nicht immer nur traurige Stücke zu spielen", berichtete Hubertus von Stackelberg, Trompeter und Initiator des Ensembles.

Festlich und majestätisch erklang Georg Friedrich Telemanns "Concerto in D-Dur". Auch mit Johann Sebastian Bachs "Sonata für drei Trompeten, Pauke und Orgel" hatte das Ensemble "einen großen Meister des Barock und ein echtes Glanzlicht mitgebracht", so der Moderator. Insbesondere das getragene Clarinhorn von Ferdinand Kübler, untermalt von Orgelklängen bei der "Aria", brachte die Zuhörer zum Schwärmen.

Doch auch Nicht-Alltägliches hatte das Ensemble mit den Trompetern Klaus-Ulrich Dann, Hubertus von Stackelberg und Ferdinand Kübler, sowie Marion Hafen (Pauke) und Albrecht Schmid an der Orgel im Gepäck. Die fantasievolle "Fanfare for St. Edmundsbury" von Benjamin Britten kam in ihrer Beschwingtheit einer Einladung zum Tanzen gleich. Weit voneinander entfernt stellten sich die Trompetensolisten im Kirchenraum auf, so dass ein klangfarbenreicher Dialog den Raum durchzog, um in eine quirlige Unterhaltung zu münden.

Ein ungewöhnliches Hörgefühl fügte Marion Hafen auf dem Vibrafon in das Programm ein. Mit Mark Glenworths im Jahr 1981 komponierten Werk "Blues for Gilbert" spielte sich die Interpretin mit vier Schlegeln, mal sanft, mal robust, in den Vordergrund. Ein Klang-Kaleidoskop mit Volkstümlichem und musikantischem Witz charakterisiert den "Klarinetten-Muckel" nach Josef Orzechowski. Schmid hatte sein Orgelsolo maßgeschneidert in das Werk arrangiert.

Zum Abschluss erklangen die prächtigen Suitensätze aus Händels "Feuerwerksmusik". Als Zugabe gab’s die "Prelude aus Te Deum", bekannt als Eurovisionsmelodie.