Das Kinderhaus in den Neckarwiesen wächst in die Höhe. Es soll zum Kindergartenjahr 2021/22 in Betrieb gehen.Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Bedarfsplanung: Zusätzliche Kleingruppen in Holzhausen und Renfrizhausen / In der Talstadt fehlen Plätze

Die Kinderzahlen steigen weiter. Das sei eine erfreuliche Entwicklung, stelle die Verwaltung jedoch auch vor große Herausforderungen, sagte Susanne Vögele, zuständig für Kindergärten, am Montag im Gemeinderat.

Sulz. Es ist schon jetzt absehbar, das trotz des Baus des Kinderhauses Kindergartenplätze in der Kernstadt fehlen werden. Handlungsbedarf besteht auch in einigen Stadtteilen. Die Kurve mit den aufzunehmenden Kindern geht seit 2015 steil nach oben. Für das Kindergartenjahr 2020/21 muss die Stadt 501 Kindergartenplätze, 21 mehr als 2019/20, bereitstellen. Mehr als 40 weitere Plätze werden für 2021/22 benötigt.

Das Kinderhaus mit 110 Plätzen wird voraussichtlich mit Beginn des Kindergartenjahrs 2021/22 in Betrieb gehen. Bis dahin müssen weiterhin 16 Talstadtkinder per Taxi nach Glatt befördert werden. Die Kosten liegen dafür bei 1500 Euro monatlich. In Glatt ist im Januar eine Kleingruppe eingerichtet worden.

In Holzhausen werden 62 Plätze für Kinder über drei Jahren benötigt, vorhanden sind 50, die bereits am 1. Oktober belegt sein werden. Geplant ist auch hier, eine Kleingruppe für zwölf Kinder zu eröffnen.

Das Gebäude gehört der evangelischen Verbundkirchengemeinde. Wegen der Nutzung eines Raums im Untergeschoss für die zusätzliche Gruppe habe es "positive Gespräche" gegeben. Im März 2021 soll nun das Vorhaben umgesetzt werden.

Für den Betrieb der Kleingruppe wird nach Auskunft von Susanne Vögele eine Fachkraft benötigt. Für die Ausstattung müssten rund 20 000 Euro bereitgestellt werden.

Der Mangel an Kindergartenplätzen soll in Renfrizhausen ebenfalls mit einer zusätzlichen Kleingruppe behoben werden. Die Kosten dafür lägen bei 45 000 Euro und seien 2021 zu finanzieren.

Gesamtstädtisch kann die Stadt rein rechnerisch allen über Dreijährigen einen Kindergartenplatz bieten. Insgesamt stehen 544 zur Verfügung. Der Überhang von 43 Plätzen kann mit 21 Kindern ab zwei Jahren belegt werden.

In der Kernstadt besteht für das neue Kindergartenjahr ein Defizit von 31 Plätzen. Das sei auf verstärkten Zuzug in der Talstadt und die steigende Geburtenrate zurückzuführen. Mit dem Kinderhaus verfügt die Kernstadt über 201 Plätze.

Bei nach wie vor steigenden Kinderzahlen sollte man zeitnah überlegen, wo in der Kernstadt noch weitere Unterbringungsmöglichkeiten in Frage kämen. In ihrem Papier macht Susanne Vögele Vorschläge: Eine Variante ist, den Fahrdienst nach Glatt auch nach der Fertigstellung des Kinderhauses aufrechtzuerhalten.

Erweiterungsmöglichkeiten bieten sich im Kindergarten Kastell an. In einem Anbau könnten zwei Gruppen untergebracht werden.

Bei drei Enthaltungen von Siegfried Dölker, Heinrich von Stromberg und Andrea Dreher (alle CDU) beschloss der Gemeinderat die Kindergartenbedarfsplanung, die die zusätzlichen Kleingruppen in Holzhausen und Renfrizhausen mit Kosten von rund 65 000 Euro vorsieht. Die Umbaukosten in Holzhausen sind hier noch nicht berücksichtigt.

Eingeführt wird außerdem vom 1. Januar 2021 an eine Leitungszeit nach der Kindertagesstättenverordnung.