Das Trio Giordani aus Essen, das seit über einem Jahr gemeinsam probt, gastiert beim Kultur- und Heimatverein mit einem musikalischen Hochgenuss. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder Bote

Soiree: Konzert mit Trio Giordani im Albeck-Gymnasium

Sulz. Eine Soiree voller musikalischer Zaubereien erlebten die Zuhörer auf Einladung des Kultur- und Heimatvereins Sulz am Sonntagabend. Geradezu himmlische Klänge waren in der Aula im Albeck-Gymnasium zu hören.

Das Trio Giordani aus Essen – jeder der knapp 30 Jahre jungen Musiker ein Meister seines Faches – bezauberte die fast 30 Besucher mit Werken aus Barock und Klassik bis hin zu Avantgarde. Durch die Kombination aus Flöte, Violoncello und Viola schufen Nadja Frey, Johannes Wessiepe und Miriam Griess eine lebhafte Fülle von Klangfarben und präsentierten mit spürbarer Leidenschaft außergewöhnliche Kammermusik.

Paul T. Müller versprach einen besonderen Kulturgenuss. Seine Söhne hatten die jungen Musiker bei Aufenthalten in Taizé und Burgund kennengelernt. "Und die haben gleich gewusst: Das wäre doch etwas für uns", erzählte der Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins.

Beginnend im fröhlichen Allegro moderato eröffneten die Künstler das Konzert mit Joseph Haydn’s "Londoner Trio Nr. 1 in C-Dur". Stürmisch wie leidenschaftlich betonte das Trio Haydns Fähigkeit, kontrastreiche Musik hervorzubringen. Überlegene Kunstfertigkeit und expressive Heftigkeit in Johann Matthias Spergers "Divertimento in D-Dur" verlangten dann von den jungen Künstlern ein hohes Maß an Erfahrung, Begeisterung und Eleganz. "Sperger hat 18 Kontrabass-Konzerte geschrieben. Er hatte wohl ein Faible für ungewöhnliche Kompositionen", wusste Miriam Griess, die im Wechsel mit Flötistin Nadja Frey moderierte.

Gegensätze dominierten Spergers Poco Adagio, das sich im Nachhinein von einem tänzerischen, leichten Menuetto in ein tiefgründiges, aber rasches Allegro steigerte. Das Neue und Überraschende war, dass der fast erblindete Johannes Wessiepe über keinen Notenständer verfügte. "Er hat Note für Note auswendig gelernt", erklärte Nadja Frey anerkennend.

Mit Albert Roussels Trio Opus 40 ging es beschwingt weiter. Aus allen drei Sätzen leuchtete eine zupackende Frische, wofür die Künstler begeisterten Applaus erhielten. Schön wie ein Juwel deuteten Viola und Cello das Allegro, empfindsam erklang das idyllische Andante mit eleganter Untermalung der Flöte. Jedoch glänzen konnte die Flöte auch mit gelungenen Variationen im Schlusssatz.

Feine Gegensätze erklangen nach einer kurzen Pause, in der sich die Gäste bei Getränken stärkten. Mit einem Trio des Italieners Tommaso Giordani und der Triosonate in A-Moll von Georg Philipp Telemann zogen die Musiker noch einmal alle Register ihres Könnens. Vielseitige und sehr aktuelle Schlussakzente setzte Francois Borne’s Fantasie nach Motiven aus "Carmen" von George Bizet.