Umzug: Glatter Narren ziehen durch den Ort
Sulz-Glatt (iv). Der Donnerschlag war verhallt, von ferne hörte man die ersten Paukenschläge. Bewegung kam in die Zuschauermenge. Hälse wurden gereckt. Jeder brachte sich in eine gute Sichtposition. Und dann kamen sie: Das Schlossherrenpaar lächelte gnädig den Untertanen zu.
Ihnen folgte der Narrenrat im Ausgehhäs, gemäß dem allgemeinen Feiertag. Angeführt vom Musikverein hüpfte das bunte Heer der Habermarkenstupfer aus der Unterdorfstraße dem Schlossplatz zu. Lautstark mit ihren Rätschen machten die schwarz-rot-gelben Pechkneacht auf sich aufmerksam. Trotz ihres respekteinflößenden Aussehens waren sie für allerlei Schabernack zu haben.
Besonders gerne wurden die Zuschauer unversehens gestreichelt und dafür mit Süßigkeiten wieder versöhnt. Überhaupt waren die Narren freigiebig zu den Kindern.
Inmitten der Hästräger hatte sich auch der Jamaica-Viererbob samt Fahnenträger eingestellt. Ein beeindruckendes Bild gaben die harten Burschen auf ihrem Flößerkarren ab. Der Kessel auf dem Wagen rauchte gewaltig. Ein Flößerleben war wahrhaftig kein Honigschlecken.
Das lila-grüne Heer der Schlosshexen trieb ihr Unwesen, keiner war vor ihnen sicher. Schnell fand man sich in den Armen einer Hexe wieder und bekam gleich eine neue Frisur verpasst. Der kleine feine Umzug endete auf dem Schlossplatz, wo zu den Klängen des Musikvereins getanzt wurde.
Die Straßenfasnet wurde im Wirtschaftsgebäude fortgesetzt.
