Soulsängerin Johanna Schon, Big Band-Leiter Martin Schneider und die Musiker unterhalten das Publikum bestens. Fotos: Vögele Foto: Schwarzwälder Bote

Jazzkonzert: Big Band des Albeck-Gymnasiums spielt Melodien, die begeistern und beflügeln

Ein Jazzkonzert– ja ein richtiger Paukenschlag – weihte die modernisierte Aula des Albeck-Gymnasiums ein.

 

Sulz. Die schuleigene Big Band unter der Leitung von Martin Schneider sowie der Konzertteil mit Klaus-Peter Schöpfer und Friends begeisterte die vielen Zuhörer und wurde damit dem Wunsch von Schulleiterin Katharina Lucke nach Rhythmen und Melodien, die begeistern und beflügeln, mehr als gerecht.

Am Donnerstag hieß es noch: "Exakt, deutlich, ganz easy, die Akzente sind wichtig, wie ein Rad, das eiert.", Die Anweisung kamen von Klaus-Peter Schöpfer, denn er verpasste den Instrumentalisten in einem vierstündigen Workshop noch den letzten Schliff, und der war deutlich hörbar. Schöpfer selbst ist Produzent und Gitarrist bei der SWR Big Band. Das Angebot des SWR, an den Gymnasien die musikalischen Talente zu fördern, wurde bereits mehrfach genutzt.

Mit Applaus wurden die kollektiv in festliches Schwarz-Weiß gewandeten 43 Instrumentalisten dann am Freitagabend beim Konzert empfangen.

Mit "Music from Chicago", einem Medley aus dem Musical "Chicago", entführten die Musiker ihr Publikum in die schillernde Kriminalgeschichte dieses Broadwayklassikers.

"Son of a Preacher Man", ein Klassiker aus den 1960er- Jahren, mit Johanna Schon als starke Soulsängerin ließ aufhorchen, genauso wie ihr Amy Winehouse Hit "Valerie", der mit Karl Ferrent als Solotrompeter zu einem weiteren Ohrenschmaus wurde.

"Charade", ein Popsong und die Titelmelodie der gleichnamigen Kriminalkomödie, erreichte die Lauschenden nicht gesungen, sondern als wunderbares Posaunensolo von Julian Klingenstein. Kraftvoll oder fabulierend, je nach ausgedrückter Gemüts- und vorgegebener Notenlage, mit Klavierbegleitung, warmen Saxophontönen, gedämften Posaunen und Trompeten – der Hut kam zum Einsatz.

Begleitet vom stetigen Pochen des Schlagzeugs interpretierten die jungen Tonkünstler beliebte und bekannte Stücke. Schon bei deren Ankündigung durch Martin Schneider ging ein Raunen durch die Menge. Längst war der Funke übergesprungen, die Beine wippten mit, man wurde mitgerissen. Da durfte der Swingklssiker "Little Brown Jug" von der Glenn Miller Band, ursprünglich ein Trinklied von 1869, nicht fehlen. Gleich mit vier Solisten wurde das Stück als etwas Besonderes empfunden.

Die Happy-Hour für die Gäste strebte nun mit "Those good old days" von Klaus-Peter Schöpfer dem Höhepunkt des ersten Teil zu. Mit dem anspruchsvollen Profi-Stück für die SWR Big Band – Schöpfer spielte selbst als Gitarrist mit – setzte sich die jungen Musiker selbst die Krone auf. Wurde schon jede Soloeinlage und jedes Stück mit Applaus belohnt, so brandete er am Ende erst recht auf.

Neben den Genannten glänzten weiter als Solisten: Tom Steinwand (Trompete), Anna-Lena Widmann (Altsaxofon), Moritz Günthner (Trompete), Nils Brändle (Tenorsaxofon), Nathalie Bäurer (Tenorsaxofon), Max Gaiser (Trompete) und Tim Schäfer (Trompete). Die Technik oblag Gabriele Réti.

Nach der Pause gestalteten die fünf Profimusiker der SWR Big Band den zweiten Teil des Jazzkonzerts.