Anna Schneckenburger arbeitet im Hofladen mit. Bunte Ostereier sind gerade gefragt. Foto: Schwarzwälder Bote

Ostern: Hochsaison für bunte Eier auf dem Bergfelder Geflügelhof Schneckenburger

"Wir brauchen jedes Jahr mehr bunte Eier", sagt Martin Schneckenburger. Klar: Es ist Ostern und damit Hochsaison. Schön wäre es, wenn sich die Hühner darauf einstellen und einfach mehr Eier produzieren würden. Aber das tun sie natürlich nicht.

Sulz-Bergfelden. Sie haben ihren eigenen Rhythmus. Durchschnittlich legt eine Henne 300 Eier im Jahr. "Wenn alles optimal läuft", fügt Martin Schneckenburger hinzu, "die genauen Mengen kann man nie voraussagen". So schwankt die Zahl auf dem Bergfelder Geflügelhof zwischen 8000 und 10 000 Eiern pro Tag.

Dass an Ostern zunehmend bunte Eier von der Kundschaft verlangt werden, erklärt sich Schneckenburger damit, dass das Färben daheim "aus der Mode gekommen" ist. In seinem Betrieb wird allerdings auch nicht gefärbt, das überlässt er einer Firma in Waiblingen, die darauf spezialisiert ist. Die Bergfelder Eier werden dort in der Maschine in Dampf gegart, anschließend gefärbt und getrocknet. Das geht automatisch. Sich eine eigene Anlage anzuschaffen, das rechne sich nicht, meint Schneckenburger. Sie würde um die 100 000 Euro kosten, und dann müsste noch für andere Betriebe die Eierfärbung übernommen werden. Die Ostereier sollen bei Schneckenburgers ein Extra-Angebot bleiben.

In den Ställen hat der Bergfelder Hof fünf Altersgruppen. Im Alter von 18 Wochen werden die Junghennen eingestallt, mit 21/22 Wochen beginnen sie zu legen. Das sind aber zuerst nur kleine Eier, die entweder günstiger verkauft oder weiterverarbeitet werden. Je älter das Huhn, um so größer das Ei. Nur lässt mit dem Alter die Produktion nach. Es gibt verschiedene Gewichtsklassen: Sie reichen von "S" mit bis zu 53 bis "XL" mit 73 Gramm und mehr.

Ein Band befördert vom Stall die Eier direkt zur Sortieranlage. Hier seien täglich drei Frauen etwa drei Stunden lang beschäftigt, erklärt Regina Schneckenburger. Die Eier werden zunächst durchleuchtet. Dabei sieht man, ob sie einen Sprung haben. Wenn ja, werden sie entsorgt oder zum Eigenbedarf verwendet. Schadhafte Eier dürfen nicht in den Handel.

Nach der Kontrolle werden sie gewogen, ihren Gewichtsklassen automatisch zugeordnet und in die bereit liegenden Verpackungen gesetzt. Jedes Ei wird zuvor noch gestempelt. Die "2" sagt dem Verbraucher, dass das Ei aus Bodenhaltung stammt, "DE" steht für Deutschland als Herkunftsland, und dann ist noch die Betriebsnummer angegeben. Größtmögliche Transparenz wird vom Lebensmittelhersteller verlangt. Auch die Hygieneanforderungen sind groß. Wenn Fremde in den Stall gehen, müssen sie sich Plastikschuhe und einen Overall anziehen. Der Betrieb wird außerdem regelmäßig kontrolliert. Vierteljährlich werden tierärztliche Proben entnommen.

Mit dem Einstallen der Junghühner kann die Eierproduktion gesteuert werden. Im Moment sind die Ställe voll, während im Sommer die Zahl der Hühner reduziert wird. Im Schnitt hält die Familie Schneckenburger 12 000 Legehennen.

Die Junghennen werden eingekauft. "Früher haben wir sie aufgezogen", erklärt Martin Schneckenburger. Sein Großvater, Bernhard Schneckenburger, begann 1914 mit Brüterei und Geflügelhaltung. Jakob Schneckenburger baute den Hof Anfang der 1970er- Jahre um. Die Junghennenaufzucht wurde schließlich aufgegeben. Martin Schneckenburger hat heute nur noch Legehennen – in zwei Farben. Der Kunde kann es sich heraussuchen, ob er braune oder lieber weiße Eier haben möchte. Von der Qualität her bestehe kein Unterschied. Und für die Ostereier spielt die Ursprungsfarbe auch keine Rolle.

Wenn es dem Huhn gut geht, dann ist es produktiv. Im Stall und im angrenzenden Wintergarten haben die Hühner ausreichend Bewegungsfreiheit. Doch auch vom Futter hängt die Legetätigkeit ab. Zum Geflügelhof gehören 80 Hektar Ackerland, auf dem Getreide angebaut wird. Dies wird gemischt mit zugekauftem Mais und Soja. Das ergibt ein hochwertiges Futter.

Im Betrieb und Hofladen werden zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Tochter Anna arbeitet ebenfalls mit, und Sohn Matthias macht gerade eine Ausbildung zum Landwirt. "Wir hoffen, dass unsere Kinder den Hof einmal weiterführen", sagt Regina Schneckenburger.