Grün-rote Regierung will Kehrtwende / Auswirkungen für Schulträger noch nicht absehbar

Von Marzell Steinmetz

Sulz/Dornhan/Vöhringen. Steht die Werkrealschule, kaum eingeführt, schon wieder auf der Kippe? Bei der künftigen grün-roten Landesregierung soll sie dem Koalitionsvertrag zufolge jedenfalls keine Zukunft mehr haben. "Was das genau bedeutet, weiß ich nicht. Das werden wir sehr aufmerksam verfolgen", sagt der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber.

Die Kehrtwende hält er jedoch für sehr fragwürdig im Hinblick auf die Schüler, Lehrer und die Schulträger. Die Auswirkungen seien jedoch noch nicht absehbar. Einen Vorteil kann er allerdings für die Schüler, die sich mittlerweile auf das Konzept der Werkrealschule eingelassen haben, nicht erkennen.

Bürgermeister sehen Vorschlag eher kritisch

Der Dornhaner Bürgermeister Markus Huber hält sich mit einer Bewertung ebenfalls zurück. Er war anfangs nicht gerade ein Verfechter der Werkrealschule, die zusammen mit Loßburg eingerichtet wurde. Seine Überlegungen gingen ursprünglich dahin, Hauptschule und Realschule näher zu bringen und im Schulzentrum mehr Angebote zu bieten. Mit Loßburg hat sich Dornhan inzwischen gut arrangiert. "So verkehrt war es nicht mit der Werkrealschule. Die Praxis kann durchaus auch überzeugen", meint Huber. Die Verzahnung mit der Berufsschule sei nicht schlecht. Huber will jedenfalls keine Rolle rückwärts einlegen. Er bleibt zunächst gelassen: "Ich glaube nicht, dass man einen Plan B auspacken muss", teilt Huber mit.

Auch für Stefan Hammer, Bürgermeister in Vöhringen, sind die Aussagen im Koalitionsvertrag zur Werkrealschule zu vage. Daher wollte er sich dazu nicht äußern.

Hammer ist gegen Gemeinschaftsschulen

In einem Punkt hat Hammer aber eine eindeutige Meinung: "Ich bin kein Freund von Gemeinschaftsschulen". Diese von Grün-Rot für Schüler bis Klasse zehn favorisierte Schulform hält er für "ideologische Gleichmacherei".