Die Glatt-Brücke weist zahlreiche Schäden auf: Die Verkehrssicherheit ist eingeschränkt. Foto: Steinmetz

Notbrücke für Fußgänger und Feuerwehr. Autofahrer müssen über Monate 21 Kilometer Umweg fahren.

Sulz - Die Glatt-Brücke in Hopfau wird abgebrochen und neu gebaut. Dies ist der erste Abschnitt im Zuge der Sanierung der Landesstraße 409 zwischen Hopfau und Sulz. Der Gemeinderat gab gestern Abend dazu sein Einvernehmen.

Die Überbau der Brücke ist 1959 fertiggestellt worden. Mittlerweile weist dieser starke Schäden auf. So sind auf der Unterseite zahlreiche Hohlstellen und Betonabplatzungen festgestellt worden. Risse entstanden im Bereich der Mittelstütze an der Unterseite. Randfugen sind größtenteils offen und bewachsen, an den Lagern sind Korrosionsschäden vorhanden, auch ist der Beton durchfeuchtet. Der Fahrbahnbelag weist Schäden auf, das Geländer entspricht nicht der Norm und hat ebenfalls Rostschäden. Der Untersuchungsbericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Verkehrssicherheit der Brücke aufgrund ihres Alters eingeschränkt ist. Es wird empfohlen, das Bauwerk im Zuge der Erneuerung der Ortsstraße durch einen Neubau zu ersetzen.

Für den Abbruch der bestehenden Brücke werden fünf Monate einkalkuliert, der Neubau dauert fünf Monate. Während der Sperrung wird für Kraftfahrzeuge eine Umleitungsstrecke von Hopfau in Richtung Glatt und Neckarhausen, Fischingen, Sulz und zurück nach Hopfau eingerichtet.Damit muss ein Umweg von 21 Kilometern in Kauf genommen werden.

Kosten liegen bei über einer Million Euro

Für Fußgänger, Radfahrer, Radfahrer und Traktoren wird eine Notbehelfsbrücke gebaut. Sie liegt 155 Meter entfernt flussabwärts. Die Passanten kommen über den parallel zur Glatt verlaufenden Geh- und Radweg zur Ersatzbrücke und gelangen auf dem südlichen Ufer in die Straße Neunthausen beim Hotel an der Glatt.

Die Kosten für den Neubau der Brücke liegen bei mehr als einer Million Euro. Bauträger ist das Land. Kosten kommen aber auch auf die Stadt zu, wenn die Ortsdurchfahrt von der "Sonne" bis zum Apfelgut ausgebaut wird, etwa was Gehwege angeht. Zudem habe die Stadt bereits in "weiser Voraussicht" ein Eckhaus gekauft, um den Bereich besser gestalten zu können.

Der Hopfauer Ortschaftsrat drängt darauf, dass Brückenbau und Umleitungsstrecken abgestimmt werden. "Es kann nicht sein, dass man uns einschließt", sagte Ortsvorsteher Albert Beck.

Nach Auskunft von Hieber gibt es Absprachen mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt. Das Glatttal könne schließlich nicht total abgeriegelt werden. Es sei geplant, dass die einzelnen Baumaßnahmen zeitversetzt stattfänden.

Zuerst solle die Straße zwischen Glatt und Neckarhausen ausgebaut werden, danach folgen der Brückenbau und die Ortsdurchfahrt. Der letzte Abschnitt bei der Sanierung der L 409 wäre dann die Strecke zwischen Hopfau und Schillerhöhe. Hieber befürchtet, dass die Baumaßnahmen an der Landesstraße trotz Zeitversetzung immer wieder zu erheblichen Einschränkungen führen werden. Ein Termin für den Brückenbau in Hopfau ist im Übrigen noch nicht bekannt.

Das Einvernehmen sprach der Gemeinderat einstimmig aus und folgte damit der Empfehlung des Ortschaftsrats.