An der unteren Neckarbrücke muss der Fahrbahnbelag erneuert werden.Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Ingenieurbüro bewertet den Zustand der Bauwerke / Hausaufgaben für den Etat 2021

Die Note ungenügend hat zuletzt die Unterdorf-Brücke in Glatt bekommen. Sie wird derzeit abgerissen und neu gebaut. Bei drei weiteren Brückenbauwerken im Stadtgebiet besteht in nächster Zeit Handlungsbedarf.

Sulz. D ie Stadt hatte das Büro Rothenhöfer aus Karlsruhe mit der "einfachen" Bauwerksprüfung – sie findet alle drei Jahre statt – beauftragt. Das Ergebnis ist am Montag dem technischen Ausschuss vorgestellt worden.

"Wir bekommen die eine oder andere Hausaufgabe für den Haushaltsplan", kommentierte Bauhof-Betriebsleiter Alexander Beller das Gutachten. Insgesamt sei die Stadt für 21 Brücken zu 100 Prozent zuständig.

Bereits 2016 ist die Eisenbahnunterführung in Fischingen saniert worden. Die Brücke in der Herrenstraße in Renfrizhausen wurde im vergangenen Jahr neu gebaut, Die neue Brücke in der Unterdorfstraße in Glatt wird voraussichtlich im Herbst fertiggestellt.

Die schlechteste Bewertung mit der Note 3,3 (4,0 ist ungenügend) bekam bei der jüngsten Untersuchung die Viehwegbrücke zwischen Glatt und Hopfau, ausschließlich zugelassen für Rad- und Fußgänger. Die Stadträte hatten den schlechten Zustand der kleinen Brücke schon vor einigen Jahren gesehen. Beller erinnerte daran: Hier sind am Bauwerk Abplatzungen entstanden, verursacht durch rostenden Stahl, der den Beton sprengt. Die Tragfähigkeit sei reduziert worden, eine Gefahr für Radfahrer und Fußgänger besteht allerdings noch nicht.

Bei dem Vor-Ort-Termin hat sich das Gremium auch über den Neubau unterhalten. Eine Alu-Brücke, so Beller, wäre kostengünstiger als eine Holzbrücke. Das Thema sei aber nicht weiter verfolgt worden.

FWV-Stadtrat Helmut Pfister würde sich wünschen, wenn bei einer Erneuerung die Querung mit einem Fahrzeug möglich wird. Auch Thomas Mutschler (FWV) sprach sich für einen breiteren Übergang aus. Er hat beobachtet, dass die schmale Brücke am Radweg eine "Schwachstelle" ist. Große Fahrzeuge müssten nicht darüber fahren, fand Beller. Er könnte sich eine Fahrbahn mit 2,5 Metern Breite vorstellen. Das würde für einen kleinen Traktor ausreichen. Weil es bei der Viehwegbrücke um die Tragfähigkeit geht, sind die Baukosten zuschussfähig.

Joachim Störk vom Büro Störk und Bengsch aus dem Bühlertal zeigte auf, dass an der etwa 20 Jahre alten Neckarbrücke in der Rottweiler Straße ebenfalls etwas getan werden sollte. Das Problem seien Risse auf der Fahrbahn, die zeitnah beseitigt werden sollten. Passiert das nicht, könnte es zu Schäden am Tragwerk kommen. Er empfahl, den Altbelag zu entfernen und zu erneuern. Dabei sollten die Übergänge angeglichen werden. Die Kosten schätzte er auf 200 000 Euro.

Auch an der Fischinger Neckarbrücke ist die Fahrbahn rissig. Auch gibt es Abplatzungen. Die Schäden könnten leicht instand gesetzt werden. Die Kosten liegen bei 150 000 Euro. Für den Brückenneubau in Renfrizhausen und Glatt erhielt die Stadt aus dem "kommunalen Sanierungsfonds" Brücken des Landes Fördermittel. Das Programm ist aber ausgelaufen und in das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz überführt worden. Mit einer wesentlichen Änderung: Nur bei Erhöhung der Tragfähigkeit gibt es Zuschüsse. Das bedeute, wie Störk feststellte, dass die Neckarbrücken in Sulz und Fischingen nicht gefördert würden. Weitere Beschlüsse sollen im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2021 gefasst werden.