"World-Café" Sulz: Die Begleitgruppen starten rege Diskussionen. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Zukunftswerkstatt als Antrieb für "Sulz engagiert" / Auch Kinder und Jugendliche beteiligen sich an der Diskussion im "World-Café"

Von Sylvia Fahrland

Sulz. Mit der ersten Zukunftswerkstatt am Freitagabend in der Aula des Albeck-Gymnasiums kam der Prozess "Sulz engagiert" nun richtig ins Rollen.

Sowohl Bürgermeister Gerd Hieber als auch der eigens engagierte Prozessbegleiter Martin Müller von der Social Profit Agentur Lebenswerke zeigten sich zum Auftakt erleichtert, dass sich trotz der Sommerhitze über 60 Interessierte eingefunden hatte. "Lassen Sie Ihren Ideen und Vorschlägen freien Lauf. Halten Sie sich nicht zurück", bat Hieber die Anwesenden. "Es geht nur mit Begeisterung", betonte Müller. Was er fordert, strahlt er selbst auch aus, und seine Aussage, dass der Handel, das Miteinander und die Nachbarschaft bei denen florierten, die den Prozess schon haben, dürfte wie Musik in den Ohren der Sulzer geklungen haben. Müller erläuterte, man solle sich an den zwölf Thementischen des "World-Cafés" wohlfühlen. "Handeln mit Herz, Kopf und Hand" sei gefragt. Jeder könne sich in verschiedene Gruppen einbringen. Ziel sei es, bis zum Ende der Veranstaltung pro Gruppe die Ideen und Themen zu benennen, eine Liste der Beteiligungswilligen zu erstellen und einen Termin für das nächste Treffen im Herbst festzulegen. Auch die Hausaufgaben waren klar, wenn Müller diese auch als Wunsch formulierte: Jeder Anwesende solle mindestens fünf Leute ansprechen, ihnen von den Erlebnissen des Abends erzählen und sie idealerweise beim nächsten Mal mitbringen.

Vor dem Start der Diskussionsrunden sorgte Müller für Durchblick über die anwesenden Altersgruppen. Die beiden Kinder aus der Gruppe der Unter-Zehnjährigen, die mit ihren Eltern gekommen waren, wurden besonders herzlich begrüßt. Inklusive Bürgermeister waren acht Stadträte anwesend, unter den Ortschaftsräten befanden sich vier Frauen, unter anderem die Ortsvorsteherinnen Rita Seitz und Sabine Breil, und auch ehemalige Ortsvorsteher waren dabei. Die Bandbreite reichte von Jugendclub-Vertretern bis zum 75-Jährigen, von "Leuten wie Du und Ich" bis zu vielen stadtbekannten Gesichtern aus Vereinen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, vom Alteingesessenen bis zum Neubürger. Ideale Voraussetzungen also für eine große Interessenvielfalt.

Koordinatorin Sabrina Glöckler vom Ordnungsamt stellte den Leitfaden Bürgerengagement mit den Spielregeln vor, den der Gemeinderat am 29. Juni verabschiedet hat. Er liegt schriftlich vor und regelt den geordneten Ablauf und die Organisation.

Wirtschaftsförderer Hartmut Walter berichtete über bereits Angelaufenes und bestehende Beteiligungsprozesse wie die Messe "Sulz vereint", die voraussichtlich in drei Jahren wiederholt wird, das Managementverfahren als Resultat aus ISEK, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept, das soeben gefeierte gesamtstädtische und noch ausbaufähige Kinderfest, die Willkommenskultur samt Neubürgertreff und das neue Design von "Sulz. Ja!". Dieses Logo stehe in verschiedenen Farben zur Verfügung und dürfe von Vereinen und Firmen auf Briefbögen und Homepages übernommen werden. Den Bürgerarbeitskreis BAK und sein brandneues Logo stellte Frank Börnard vor. Vernetzung, Austausch und die Entwicklung der Zusammengehörigkeit der Ortsteile waren die Schlagworte. "Sulz spielt" soll dazu beitragen. Ein Sulz-Memo-Spiel mit Ortsteilen und Sehenswürdigkeiten sei in Vorbereitung, zwei Jugendliche versuchen sich gar an der Entwicklung eines Computerspiels.