Musikdirektor Sven Gnass (link) und Hartmut Walter von der Stadt freuen sich auf die Neujahrskonzerte in der Stadthalle. Foto: Vollmer

Beim Neujahrskonzert trifft Film- und Broadway-Musik auf Klassik. Direktor Sven Gnass möchte überraschen.

Sulz - Die Vorbereitungen für das achte Neujahrskonzert des Residenzorchesters Baden-Württemberg laufen auf vollen Touren. Der Vorverkauf ebenfalls. Die Hälfte der rund 970 Plätze in der Stadthalle sind verkauft, so Hauptamtsleiter Walter.

Das Residenzorchester Baden-Württemberg setzt sich aus Musikern, die in verschiedenen Opernhäusern in Baden-Württemberg engagiert sind, zusammen. Hinzu kommen einige sehr begabte Jungmusiker aus der Region. Dadurch bietet das Neujahrskonzert, das weit über die Region hinaus bekannt ist, generationsübergreifende Begegnungen von Musikern auf höchstem Niveau.

Für den Start in das Jahr hat Musikdirektor Sven Gnass tradierte Denkmuster aufgebrochen und eine stilistisch grenzüberschreitende Mischung aus Film- und Broadwaymusik mit Klassik zusammengestellt. Gute Musik vieler Genres wird vorbehaltlos gehört. Dieser zeitgemäßen Tendenz gegenüber zeigt sich Gnass in einem stimmigen Gleichgewicht seit langem offen. Leicht Beschwingtes aus der Operette "Fledermaus" von Johann Strauss, Filmmusik von Henry Mancini und John Williams oder die schwer zu spielende "Moldau" von Bedrich Smetana werden die Musiker zum Besten geben. In Bezug auf die Opernfestspiele Glatt wird auch Opernmusik zu hören sein.

Drei große Gesangssolisten

Als Instrumentalsolistin konnte Gnass die Harfenistin Jennifer Neumann engagieren. Die 28-Jährige besucht momentan Meisterkurse am Königlichen Konservatorium in Brüssel. Ihre Harfe erklingt zu "Pas d‘Action" aus dem Ballett "Schwanensee" von Peter Tschaikowsky. Auch auf Publikumswünsche geht der künstlerische Leiter ein. So hat er die Anregung aufgegriffen, Stücke von Udo Jürgens auf das Programm zu setzen. Erklingen wird unter anderem die sinfonische Dichtung "Wort", die Gnass mit moderner Instrumentierung arrangieren ließ. Auf Robert Stolz mit "Die ganze Welt ist himmelblau" wird ein typisch französisches Chanson treffen. Weitere Programmpunkte verrät Gnass nicht. Drei professionell ausgebildete Gesangssolisten hat Gnass verpflichtet.

Einer von ihnen ist Tibor Brouwer. Der Bariton gastierte 2008 bei den Bayreuther Barockfestspielen und wurde in 2009 für die Produktion "Judith" bei den Salzburger Festspielen engagiert. In Glatt brillierte Brouwer in "Don Giovanni" als Leporello bei den Opernfestspielen.

Gastspiele führten den Tenor Harry van der Plas an viele große Opernhäuser Europas. Seit zwei Jahren ist van der Plas festes Ensemble-Mitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Dritte im Bunde ist die junge Sopranistin Larissa Wäspy, die ihren Master in Operngesang abschloss. Des Weiteren belegte sie an der Musikhochschule Karlsruhe Meisterkurse. Zurzeit ist das junge Talent an der Semperoper Dresden als "Schneewitten" engagiert.

Sven Gnass freut sich auf den Neujahrsabend und die Begegnungen. Um 19 Uhr geht es los. Die Bewirtung übernimmt der Bürger- und Kulturverein Glatt.