Die Bauarbeiten an der Fischinger Grundschule sind abgeschlossen.Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Sanierung der Fischinger Grundschule ist abgeschlossen / Kosten liegen bei 870 000 Euro

Der Eingangsbereich ist dicht. Die Fischinger Grundschüler können, ohne ins Freie zu müssen, auf die Toilette gehen. Besonders im Winter ist das für sie angenehmer, und die Erkältungsgefahr ist geringer.

Sulz-Fischingen. Es wird in der Schule noch gehämmert. Aber nur Kleinigkeiten, an den Türen etwa, die noch justiert werden, sind zu erledigen. Das komplette Gebäude ist umfassend saniert. Ortsvorsteher Jürgen Huber schaut sich das Gebäude mit Armin Siedler vom Sulzer Hochbauamt an.

1969 ist die Schule, damals war Fischingen als Gemeinde noch selbstständig, gebaut worden. Zusammen mit dem angrenzenden Kindergarten und der Halle bildet der Komplex ein Ensemble, auf das die Fischinger stolz sind. Im Stadtgebiet ist es jedenfalls in dieser Form einmalig. Damals hat der Architekt allerdings nicht daran gedacht, die Toilettenanlage im Gebäude zu integrieren. Auch in anderen Schulbauten der 1960er-Jahre hat man sie lieber außerhalb gelassen.

Vom warmen Klassenzimmer raus in die Kälte, das war schon immer ein Kritikpunkt. Dies wollte man mit der Generalsanierung ändern, war aber auch mit einem entsprechenden Aufwand verbunden. In den Belag musste eingegriffen werden, um die verglasten Wandelemente aufzustellen. Zudem wurde Decke gedämmt. Die sanitären Anlagen sind zwar nicht vergrößert, jedoch komplett erneuert worden.

Alle Räume wurden mit dreifach verglasten Holz-Alu-Fenstern ausgestattet. Was gerade in Corona-Zeiten besonders wichtig ist: Das Klassenzimmer kann gelüftet werden. Zwei Fensterflügel lassen sich öffnen. Außerdem gibt es noch einen Notausgang.

Das Gebäude musste vor allem energetisch auf Vordermann gebracht werden. Mit einem 14 Zentimeter dicken mineralischen Aufbau ist das Gebäude außen gedämmt worden. Das dürfte sich auf die Temperatur auswirken, auch wenn der Energie-Einspareffekt sich durch das vorgeschriebene, regelmäßige Lüften während des Unterrichts noch in Grenzen hält.

Der Sichtbeton ist durch die Außendämmung nun verschwunden. Mit dem aufgebrachten Material wurde jedoch darauf geachtet, dass der Charakter des Gebäudes erhalten blieb.

Neben neuen Fenstern erhielt die Schule ein neues Dach. Es wurde mit Bitumen-Schweißbahnen ausgelegt, darauf kam Erde zur Begrünung der Fläche. Oben wachsen nun Kleinstauden. Der Bewuchs hält das Wasser zurück, sorge aber auch, so Ortsvorsteher Huber, besonders im Sommer für ein angenehmeres Klima in den Räumen. Jährlich muss das Dach begangen werden, um Fremdbewuchs zu entfernen. Kein zusätzlicher Aufwand: Bei allen Flachdächer sei eine regelmäßige Kontrolle notwendig, sagt Siedler.

Geheizt wird von der Turnhalle aus nach wie vor mit Öl. Die Heizung funktioniere und entspreche den Anforderungen, versichert Siedler. An eine Alternative könne, so Huber, allenfalls gedacht werden, wenn die Halle, was vorgesehen ist, ebenfalls saniert werde. Dort steht der Anbau auch immer noch auf der Agenda.

Die Voraussetzungen fürs schnelle Internet sind geschaffen worden. "Die Verkabelung ist erledigt, das Glasfaser liegt. Huber: "Wir warten jetzt nur noch auf die Telekom."

Ein Jahr lang ist während des Schulbetriebs in Abstimmung mit der Schulleitung gebaut worden. "Das hat gut funktioniert", stellt Huber fest.

870 000 Euro sind für die energetische Rundumsanierung investiert worden. "Wir sind nun mit unserem Kindergarten, der Schule und der Halle gut aufgestellt und vorbereitet, was uns das ›Mühlheimer Feld‹ an zusätzlichen Einwohnern bringt", meint der Ortsvorsteher.

Aber er denkt schon weiter. Zwischen Kindergarten und Schule gibt es eine freie Fläche für eine Erweiterungsmöglichkeit. Je nach Bedarf könnte der Zwischenbau für Kindergarten oder Schule genutzt werden. Das ist zwar momentan kein Thema. Aber: "Man muss voraus denken."