Die Motorräder sind vor dem Gottesdienst beim Gemeindehaus abgestellt worden. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Motorrad-Gottesdienst: Nach verregneter Mittagspause folgt Ausfahrt wie geplant / Vier neue Konfirmanden begrüßt

Die "Bless the Lord Singers" unter der Leitung von Silke Bouikidou haben nach der musikalischen Begrüßung mit dem Lied zur Jahreslosung und jeden weiteren Auftritt Applaus erhalten. Sie waren Bestandteil des Motorrad-Gottesdienstes.

Vöhringen-Wittershausen. Mit "Born to be wild" schallten beim Motorrad-Gottesdienst im Grünen auf dem Kirchplatz ungewohnt rockige Töne aus den Lautsprechern wie nie zuvor. Auch die rund 25 eingetroffenen Motorräder und die Maschine neben dem Altar ließen laut Ankündigung einen "Besonderen Gottesdienst" der evangelischen Kirchengemeinde erwarten.

Zahlreiche Neugierige, die neuen Konfirmanden mit ihren Familien sowie einige Biker aus Sigmarswangen hatten sich zusätzlich zu den Motorradfreunden "Hagahenker Wittershausen" eingefunden.

Pfarrer Thomas Hämmerle und das Gottesdienst-Team hatten sich gut auf das außergewöhnliche Thema vorbereitet. Michaela Umbrecht trug einen "Biker-Psalm" in Abwandlung von Psalm 16 vor, Gabi Kaufmann interviewte Michael Keck von den Motorradfreunden und entlockte ihm interessante Informationen über die seit 35 Jahre währende Faszination seiner bevorzugten Freizeitbeschäftigung. Pfarrer Hämmerle ging sowohl auf das Lebensgefühl und die Freiheitsliebe aus der oben genannten Bikerhymne ein, als auch auf die Parallelen zwischen Motorradfahren, Leben und Glauben. Ungelöste Fragen könne man loswerden, bei jeder Fahrt zu sich selbst finden, Neues entdecken und anderes zurücklassen. Jesus stehe als Beifahrer zur Verfügung und lege sich mit in die Kurve, egal wie abenteuerlich die Fahrt auch sein möge. Aus der "Biker-Bibel" stammte das Zündschlüsselgebet.

Einmal davon abgesehen, dass Tim Klemm, Maurice Meer, Samir Steidinger und Tobias Storz jeweils kurz auf dem Motorrad sitzen durften, als sie nach ihrem Lieblingsplatz in der Kirche befragt wurden, lief die Vorstellung der vier neuen Konfirmanden ab wie gewohnt. Mit den besten Wünschen für eine spannende, vertrauensvolle Konfirmandenzeit erhielten sie als Fundgrube für lebensbegleitende Worte ihre Bibeln überreicht. Die Fürbitten schlossen verunglückte Motorradfahrer und ihre Angehörigen ein. Es wurde um rücksichtsvollen Umgang miteinander gebetet, um das Feuer des Glaubens für die Konfirmanden und einen Neuanfang für diejenigen, die der Gemeinde fremd geworden sind.

Am Ende des Gottesdienstes fielen die ersten Tropfen, und das Blätterdach der Kastanien hielt dem Regenschauer bald nicht mehr stand, so dass das gemeinsame Mittagessen doch ins Gemeindehaus verlegt werden musste.

Ob es ein göttliches Zeichen war, dass der Himmel ein Einsehen hatte? Die anschließende Ausfahrt der Motorradfreunde auf die Alb und ins Donautal bis nach Meßkirch konnte jedenfalls starten wie geplant und blieb völlig von weiteren Niederschlägen verschont. Pfarrer Hämmerle nahm zwar nicht auf dem Sozius Platz, aber 22 Personen auf 17 Motorrädern schlossen sich Tourguide Ernst Breil an und kehrten am Abend wohlbehalten zurück.