Jubiläum: Hobbymännerchor und Dirigentin feiern Silberhochzeit / Projektchor mit 40 Mitwirkenden tritt auf
Sulz-Sigmarswangen. Ihre musikalische Silberhochzeit feierten Dirigentin Angelika Stierle und der Hobbymännerchor Sigmarswangen. Insgesamt vier Chorformationen begeisterten die zahlreichen Zuhörer im Bürgerzentrum mit einem kurzweiligen Programm. Mit "Frauen sind anders" stimmten die Hobbymänner das Publikum auf das Motto des Abends ein und hatten das Nachsehen, als "Matilda" sich mit dem Geld des Geliebten auf und davon machte. Nach einer unglücklichen Liebe, von Erwin Hauser mit dem Saxofon umrahmt, stellten Reiner Breil und der gemischte Chor beim Spaziergang unter den Laternen die Romantik wieder her und lobten mit einem Lächeln auf den Lippen, "Lieder sind die besten Freunde".
Neben einigen A-cappella-Stücken profitierten viele humorvolle, fetzige oder romantische Lieder von Markus Helms einfühlsamer Klavierbegleitung. Tosenden Applaus gab es für die grandios vom jungen Solisten Stefan Breil gesungene Liebe des Kapitäns zu seinem Schiff und die spritzigen Evergreens des Kinder- und Jugendchors mit Brigitte Banholzer.
Zu den Höhepunkten zählte der Auftritt des Jugend- und Jubiläums-Projektchors, der mit etwa 40 Mitwirkenden aus dem Ort und der Umgebung auf der Bühne stand und in zwei Variationen die Loreley besang. Im ersten Teil glänzte Klaus Bielert als Solosänger, für den zweiten Teil flogen der Jugend und dem gesamten Ensemble unter der Leitung von Musikstudentin Anja Breil die Sympathien des Publikums zu.
Der Vorsitzende Wilfried Kühne und Brigitte Banholzer nahmen mit munteren Sprüchen die Eigenheiten der Chorleiterin aufs Korn. Von Feuer, Fieber, Leidenschaft, Temperament und Verzückung war die Rede und von der "Mutter der Kompanie", für deren Anweisungen man gelegentlich gerne einen Dolmetscher hätte.
58 Jahre lang war der 1905 gegründete "Frohsinn" als Männerchor aufgetreten, bis er 1963 durch den Zusammenschluss mit dem Kirchenchor zum gemischten Chor wurde. 1983 ließ ein Veteranenchor bei der damaligen Halleneinweihung die alten Männerchorzeiten wieder aufleben. Nach dem nächsten Auftritt 1985 sollte es weitere neun Jahre dauern, bis die erst 20-jährige Angelika Stierle 1994 den Rettungsring auswarf und einen Auftritt beim Maisingen ermöglichte. Seither wurden in 14-tägigen Proben und rund 500 Singstunden etwa 100 Lieder einstudiert und 150 Auftritte absolviert. "Keinen einzigen Termin möchte ich missen", gestand die Chorleiterin.
Leider vereitelte ein aufkommender Infekt ihren Auftritt beim Viergesang mit ihren Geschwistern Reiner und Dietmar Breil sowie Brigitte Banholzer. Erfolgreich trat Tochter Nicole in Stierles Fußstapfen. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen versagte "Geli" fast die Stimme, als sie sich für die Unterstützung und den erfolgreichen Abend bedankte. Sie äußerte den Wunsch, noch lange miteinander zu singen. Nach einem Stück aus dem Jodelseminar mit Clara Sattler und einem lustigen Titel über das Küssen empfahl sich der Hobbymännerchor als leidenschaftlicher "Mann für Amore" und überschüttete seine Dirigentin mit Rosen und Umarmungen. Im Finale waren alle Mitwirkenden auf der Bühne vereint.