Einen gewaltigen Einbruch gab es 2020 bei den Besucherzahlen im Museums- und Kulturzentrum in Glatt.Archiv-Foto: Schloss Glatt Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Bürger- und Kulturverein hält Rückblick / 2020               bleibt es ruhig / Besucherzahlen rückläufig

Die Herbstausstellung mit Bildern von Thomas Heger konnte eröffnet werden. Zuvor gastierte das Rottweiler Zimmertheater auf dem Schlosshof. Auch das Neujahreskonzert in der Stadthalle fand statt, die anderen Veranstaltungen fielen aus. Für den Bürger- und Kulturverein Schloss Glatt gab es 2020 coronabedingt weniger zu tun.

Sulz-Glatt. Der Terminkalender war 2019 dagegen gut gefüllt. "Ich habe den Eindruck, dass es für unseren Verein überhaupt kein ruhiges Jahr mehr geben wird", sagte Vorsitzender Helmut Fleiner bei der Hauptversammlung am Freitag im Wirtschaftsgebäude des Wasserschlosses.

2020 nahm er dabei aus. Unsicher ist es, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Das Neujahreskonzert am 1. Januar 2021 plante Orchesterleiter Sven Gnass bislang in zwei Teilen – nachmittags und abends. Fleiner bezweifelt mit Blick auf die neueste Entwicklung des Infektionsgeschehens, ob das Konzert zustande kommt.

Höhepunkt 2019 waren die Opernfestspiele im Juli auf dem Hof des Glatter Wasserschlosses. Die vier Carmen-Aufführungen sahen rund 4400 Besucher. Die Organisation sei für alle beteiligten Vereine eine Herausforderung gewesen, stellte Fleiner fest.

Der Bürger- und Kulturverein war für die Bewirtung zuständig: "Wir haben uns ins Zeug gelegt", berichtete Schriftführerin Evi Hoffmann. Canapés und Tapas servierten die Mitglieder den hungrigen Opernbesuchern. Die Oper brachte nach den Zahlen von Kassierer Helmut Pfister einen Umsatz von 30 000 Euro. Davon gingen 6000 Euro an die örtlichen Vereine. "Sie waren sehr zufrieden", so Pfister. Am Jahresende hatte er allerdings 2000 Euro weniger in der Kasse. Zum einen steuerte der Verein 3000 Euro zur Bezahlung der Künstlergagen bei. Zum anderen spendete er der Stadt Sulz 5000 Euro zur Finanzierung des Glatt-Bildes von Norbert Stockhus.

Die bei Ausstellungseröffnungen eingegangenen Spenden für Getränke seien manchmal sehr enttäuschend, bedauerte der Kassierer. Wie sich die Einnahmen 2021 entwickeln werden, dazu gab er keine Prognose ab.

Rückläufige Besucherzahlen im Museum verzeichnete Cajetan Schaub für 2019. Der Museumsleiter erklärte dies damit, dass das Ritterlager normalerweise mehr Leute als die Oper anlockt. Das war aber nichts gegen den Einbruch in diesem Jahr.

Bis September verzeichnete Schaub einen Besucherrückgang von 70 Prozent. Das Kultur- und Museumszentrum öffnete Mitte Mai mit eingeschränkten Zeiten, regulär erst wieder am 1. August. Bis Ende September zählte Schaub 4165 Besucher.

Bei den Wahlen hat sich nichts geändert: Jeweils einstimmig wurden Helmut Fleiner (Vorsitzender), Siegfried Esslinger (stellvertretender Vorsitzender), Evi Hoffmann (Schriftführerin), Helmut Pfister (Kassierer), Norbert Stockhus, Ilse Gerhard, Karl-Josef Sickler, Gabriele Brucker, Cajetan Schaub und Heiko Hinzmann bestätigt. Die Kasse prüfen Monika Dechent und Klaus Harre.