Das Berneuchener Haus strebt für dieses Jahr 17 300 Übernachtungen im Kloster Kirchberg an. Geplant sind außerdem Umbauten für zusätzliche Tagungsräume – eine weitere Herausforderung für den Verein. Foto: Steinmetz

Verein Berneuchener Haus verzeichnet Verluste. In der oberen Scheuer sind Tagungsräume geplant.

Sulz-Renfrizhausen - Der Verein Berneuchener Haus Kloster Kirchberg hat ein wirtschaftlich schwieriges Jahr hinter sich. Auch gab es einige Veränderungen.

Der Vorstand sei fast vollständig neu besetzt worden, berichtete der Vorsitzende Steffen Bohnet bei der Jahresmitgliederversammlung. Die Leitungsgremien der drei geistlichen Gemeinschaften Berneuchener Dienst, Gemeinschaft St. Michael, Evangelische Michaelsbruderschaft hätten ihr Bewusstsein geschärft, dass "wir nur gemeinsam eine Zukunft haben". Als eine große Aufgabe für die Zukunft des Hauses nannte Steffen Bohnet die Herausforderung, Tradition und Erneuerung, Dienstleistung und Alltagstauglichkeit zusammen zu bringen.

Der geistliche Leiter auf dem Kirchberg, Pfarrer Matthias Gössling, sprach von einem neuen Geist, der auf dem Kirchberg weht. Dieser Geist des Neuanfangs werde auch von vielen Gästen empfunden. Zur wirtschaftlichen Situation des Berneuchener Hauses sagte er: "Ich erlebe, dass unsere Arbeit unter finanziellem Aspekt eine Gratwanderung ist". Eine finanzielle Herausforderung sei der angestrebte Umbau der oberen Scheuer auf dem Kirchberg. Hier sollen neue Tagungsräume und eine Kapelle entstehen.

"Es gab diesbezüglich", so der kaufmännische Leiter des Hauses, Lothar Hölzle, "bereits erste Gespräche mit dem Land, das nun in Vorplanungen ist und Kostenvoranschläge erarbeitet". Bei seinem Blick auf das vergangene Vereinsjahr erinnerte Hölzle an die "Mammutaufgabe" Internet. Mittlerweile verfügten sämtliche Tagungsräume sowie einige Gästezimmer über einen Internetanschluss – eine Ausstattung, die für viele Gastgruppen Voraussetzung für eine Buchung auf dem Kirchberg sei.

Des weiteren wurde die Internetseite des Hauses komplett neu gestaltet und eine neue Telefonanlage in Betrieb genommen. Für die Zukunft stehen weitere Sanierungsarbeiten an, eine Optimierung der Heizzentrale – auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit – sowie eine Anpassung der internen Prozesse an das veränderte Buchungsverhalten der Gäste: immer kurzfristigere Anmeldungen, immer kürzere Verweildauer.

Für das Jahr 2012 wagte Lothar Hölzle eine vorsichtig optimistische Vorhersage: "Nach den Verlusten 2011 zeigt die Belegungsstatistik für das erste Halbjahr, dass wir im Aufwind sind". Schatzmeister Harald Nier sprach von einem "sehr harten Jahr 2011 für den Verein". Auch wenn nach den umbaubedingten Schließzeiten des Frühjahrs eine "erfolgreiche Aufholjagd" begonnen habe, konnten die Verluste nicht mehr kompensiert werden.

Dennoch lobte er die Ergebnisse der Sanierungsmaßnahmen: "Damit sind die Nervenstränge des Hauses für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht worden". Weitere Maßnahmen, so Nier, hätten in der Bilanz des Hauses erhebliche negative Spuren hinterlassen, seien jedoch zur künftigen Existenzsicherung des Klosters Kirchberg geboten. Das Ziel der Kostendeckung werde konsequent verfolgt. Gleichwohl könne das Kloster Kirchberg mit seiner Aufgabenstellung als geistliches Zentrum nicht ausschließlich nach den Prinzipien eines Hotelbetriebs gemanagt werden. Der Verein sei auf Zuwendungen und Spenden angewiesen, wenn er seine ideelle Zielsetzung nachhaltig verwirklichen wolle. Für 2012 entwickle sich die Belegung "zufriedenstellend, wenn auch weiter steigerungsbedürftig". Zum Erreichen des durchaus ehrgeizigen Ziels von 17 300 Übernachtungen fehlten derzeit noch 2700.