Das Ensemble "Tromba grazia" mit Jörg Günter, Esther Steinhilber, Erika Günter und Christine Rauch (von links) Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikalisch den Lebensweg von Jesus nachgezeichnet

Von Ingrid Vögele

Sulz. Die Freunde schöner Trompetenklänge kamen beim geistlichen Konzert in der evangelischen Stadtkirche voll auf ihre Kosten. Erst seit einem halben Jahr ist das Ensemble "Tromba grazia" zusammen, aber was es bot, war meisterhaft. Geleitet wird es vom Instrumental-Lehrer Jörg Günter.

Mittelpunkt des Programms war die Person Jesu. Die Besucher wurden mitgenommen auf seinem Lebensweg. Die jeweils zuvor gehörten Bibelstellen erreichten dann musikalisch die Zuhörer. Das Allegro des Concerto in B-Dur von Manfredini eröffnete das Konzert. Nach der Begrüßung durch Dekan Ulrich Vallon wies Jörg Günter mit dem Prolog aus dem Johannes- Evangelium auf das Kommen Jesu hin. Weiche Trompetentöne und eine verhaltene Orgel brachten jeweils eine Sonate von Gabrieli und Telemann zu Gehör. Jede Lebensstation schloss mit einem Gemeindelied. Die Trompetenoberstimme dazu, als Solo von Günter, war ein richtiger Hörgenuss. Die Geburt Jesu wurde durch zwei Abschnitte aus dem Bach’schen Magnifikat in eindringlichem Erzählcharakter nahegebracht, bevor die Orgel mit dem "Preludio" von Rheinberger, Freude ausdrückend, in vielen Variationen und Registrierungen glänzte. Zwei wunderbare, fein modulierte Melodien von Bläsern und Orgel schwebten mit "Hebe deine Augen auf" und "Denn er hat seinen Egeln befohlen" von Mendelssohn-Bartholdy in den sakralen Raum. Jubelnde, klare Trompeten führten im "Laudate Dominum" von R. Dubra zur Gewissheit der göttlichen Allmacht. Eine Orgel kann auch ganz anders. Trompetenregistrierung präsentierte fröhlich und lebhaft "Trumpet Variations" von C. Tambling. Majestätisch mit Euphonien, Trompeten und Orgel führte ein Gloriateil einer Messe von Vivaldi weiter. Jesu Leiden, Sterben und Auferstehung war die letzte Sequenz gewidmet. Ein betontes "Wahrlich" konnte man vernehmen, sowie Verzweiflung, Leiden und Pein nachempfinden in Händels "Wahrlich, er hat unsere Qual erlitten". Perfektes und virtuoses Spiel erlebten die beeindruckten Hörer, als Händels "Hebt euer Haupt" den mächtigsten König verkündete. Festliche Klänge, mächtige Poasaunenstöße und eine brillante Orgel legten als Höhepunkt einen richtigen Klangteppich aus. Im musikalischen Segen von Rutters "The Lord will bless you" strahlten die Trompeten nochmals über warmen, dunklen Euphoniumklängen. Langer Beifall belohnte die Musiker.