Wirtschaft: Firma Sturm Sanitär- und Heizungstechnik erweitert die Ausstellung / Einweihung 2021 geplant
Ulfried Sturm wollte eigentlich das 20. Firmenjubiläum feiern und dabei den Neubau einweihen. Das muss nun auf nächstes Jahr verschoben werden. Ansonsten, sagte er am Mittwoch beim Besuch von Bürgermeister Gerd Hieber und Wirtschaftsförderer Hartmut Walter, "geht es uns gut".
Sulz. Von einem Auftragseinbruch kann bei Sturm Sanitär- und Heizungstechnik nicht die Rede sein. Der Firmenchef hat aktuell 20 Stellen ausgeschrieben, die er wohl kaum besetzen kann.
Sturm hat seinen Betrieb am 3. Juli 2000 gegründet. Sechs Jahre später zog er in den Neubau in den Neckarwiesen ein. In 20 Jahren hat sich die Sanitär- und Heizungsfirma zu einem in ganz Baden-Württemberg tätigen Unternehmen mit momentan 45 Mitarbeitern entwickelt.
Vor zwei Jahren hat der Unternehmer außerdem einen Elektrobetrieb gegründet. Im vergangenen Jahr übernahm er in Gruol eine Firma mit 20 Mitarbeitern. Er würde gern weiter expandieren und vor allem den Kundendienst ausweiten. Der Facharbeitermangel im Handwerk ist allerdings eine Entwicklungsbremse. Sturm setzt daher verstärkt auf Ausbildung und stellt jedes Jahr zwei bis drei Lehrlinge ein, von denen die meisten auch übernommen werden.
In der hausinternen Akademie erhalten die jungen Leute zusätzlichen Unterricht. Der Beruf eines Anlagenmechaniker sei sehr anspruchsvoll, erklärte Sturm. Das hängt unter anderem mit der Heizungsbautechnik zusammen, angefangen vom Öl- und Gaskessel bis zu Pelletsheizungen und Photovoltaik. Sturm zeigte den Besuchern in seiner Ausstellung eine hochmodernen Brennstoffzellen-Anlage, die nicht nur Wärme, sondern für den Hausbedarf auch Strom liefert. Der technische Anspruch sei heute viel höher als vor 20 Jahren.
Während der Corona-Zeit ist Hygiene zu einem größeren Thema geworden. Die Besucher besichtigten eine transportable Hygienestation mit Waschbecken und Desinfektionsmöglichkeit, die die Firma Sturm selbst entwickelt hat – ursprünglich für eigene Zwecke. Doch andere Betriebe meldeten Interesse an. So werden inzwischen mehrere Stationen in der Woche gebaut und verkauft. Das patentieren zu lassen, lohne sich aber nicht, meinte Sturm. Er ist überzeugt, dass "Hygiene auf der Baustelle uns künftig stärker beschäftigen wird".
Die Ausstellungsfläche wird nun nahezu verdoppelt. Mit dem Erweiterungsbau – Baubeginn war im März kurz vor dem "Shutdown" – kommen weitere 260 Quadratmeter dazu. Unter anderem wird dort ein Fließen- und Kreativzentrum eingerichtet. Sturm arbeitet zwar mit Partnern zusammen, am Standort Sulz soll jedoch das komplette Angebotsspektrum präsentiert werden können. Für die Erweiterung der Ausstellung investiert er rund 700 000 Euro. Die Fertigstellung ist für den Spätherbst geplant. Die offizielle Eröffnung wird aber erst im Frühjahr 2021 mit einem Tag der offenen Tür und dem verschobenen Jubiläum gefeiert.