Ortsvorsteher Reiner Kimmich (hinten) ist Gastgeber der Jahresabschlusssitzung. Zusammen mit Bürgermeister Gerd Hieber (rechts) würdigt er das ehrenamtliche Engagement der Bürger. Foto: ah Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Stadt ehrt Ehrenamt / Auszeichnung für Jennifer Pyroth und die Initiative "Bürger für Bürger"

Sulz-Renfrizhausen (ah). Das gehört inzwischen zur guten Tradition: Die Stadt Sulz ehrt auf der Jahresabschlussfeier im jeweiligen Veranstaltungsort Bürger, die sich ehrenamtlich stark engagieren.

Auf der diesjährigen Feier in der Mühlbachhalle trat die Gemeinde Renfrizhausen mit Ortsvorsteher Reiner Kimmich als Gastgeber auf. Kimmich hatte im Namen der Stadt mehrere Personen eingeladen, die sich das ganze Jahr über für die Gemeinde und den Ort einsetzen.

An erster Stelle wurde Jennifer Pyroth genannt. Sie kümmert sich seit dem Jahr 2013, nachdem die Vorgängerin in ihre alte Heimat zurückgekehrt war, akribisch um das Ortsarchiv. Bürgermeister Gerd Hieber benannte ein Ortsarchiv als "Seele eines Ortes". Es erfordere allerdings viel Fleiß und Ausdauer, um es zum einen auf den aktuellen Stand zu bringen, zum anderen in der Folgezeit zu pflegen. Jennifer Pyroth habe das richtige Händchen, verbringe in der Regel montagmorgens einige Stunden im Rathaus und kümmere sich um die Geschichte des Ortes. Die Ortsarchivarin habe Zeit investiert um sich in dieser Richtung fortzubilden. Auch dies erfordere die richtige Einstellung. Ihr Ziel sei es, so Gerd Hieber, in rund zwei Jahren alle alte Akten aufgearbeitet zu haben. Als Dank für ihr Engagement gab es einen Stockhus-Kalender und Pralinen aus dem Mühlbachtal.

Ebenfalls sehr aktiv sind die Mitglieder der "Arbeitsgemeinschaft für Dorfgestaltung". Diese Initiative unter dem Namen "Bürger für Bürger" gibt es in Renfrizhausen seit mehr als 35 Jahren. Den Anstoß gab der damalige Ortsvorsteher Karl Hauser, der bei der Jahresabschlussfeier als Träger der Bürgermedaille vor Ort war. Die Arbeitsgemeinschaft war Vorbild für andere Aktivitäten, die in der Zeit danach in anderen Gemeinden entstanden sind.

Bürgermeister Hieber freute sich, dass es diese Gruppe heute noch gibt. Roland Weik ist der Nachfolger von Karl Hauser, er hat diese Aufgabe vor zehn Jahren übernommen. Der Sulzer Bürgermeister ging bei der Ehrung auf die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft ein. Sie wurde gegründet, als vor 35 Jahren die Ortsdurchfahrt von Renfrizhausen ausgebaut wurde. Hauser hatte damals Kontakt mit der ausführenden Baufirma aufgenommen. Um die Ziele umzusetzen, arbeitete die Gruppe zunächst sehr viel im Wald, übernahm Aufträge vom Forst und der Gemeinde und finanzierte damit verschiedene Projekte.

Die Mitglieder verfügten durch ihre Berufe sehr viel Erfahrung und Wissen und konnten diese in die Initiative einbringen. Unter anderem wurden die Buswartehäusle am Ortseingang gebaut, die Ortsbegrüßungsschilder entstanden, innerhalb des Friedhofes wurde eine Mauer gebaut, die Finanzierung der Orgel in der Michaeliskirche unterstützt, ebenso wurden Musikverein und DRK geholfen. Die Liste könnte beinahe beliebig erweitert werden. Es gab kein Jahr in der 35-jährigen Geschichte, in dem nicht zumindest ein Projekt in Angriff genommen wurde.

So war die AG auch dabei, als unlängst der Weiherbach-Kanal von seinen Ablagerungen befreit wurde. Gerd Hieber bat neben Roland Weik, Erwin Wörner, Rudi Kimmich, Hermann Kimmich und Gerald Kietsche auf die Bühne und erwähnte besonders Kietsche, der als Auswärtiger immer mit dabei sei.