Ortsvorsteher Martin Sackmann (rechts) gratuliert Lore und Werner Gänßle zum Jubiläum. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Metzgerei: Lore und Werner Gänßle haben das Geschäft 1979 übernommen / Ortsvorsteher gratuliert

Sulz-Bergfelden. Vor 40 Jahren hat Werner Gänßle die Meisterprüfung absolviert und dann zusammen mit seiner Frau Lore die Metzgerei übernommen, die seine Eltern Otto und Elfriede Gänßle 1952 in Bergfelden gegründet haben. Ortsvorsteher Martin Sackmann beglückwünschte am gestrigen Montag die Inhaber zum Berufsjubiläum. "Es gibt nicht mehr viele eigenständige Metzgereien im Sulzer Stadtgebiet", bedauerte er.

Lore und Werner Gänßle setzten von Anfang an auf Qualität und Eigenproduktion. Nach der Übernahme des Geschäfts 1979 modernisierten sie zweimal: 1982 gestalteten sie den Verkaufsbereich neu, 1987 bauten sie die Wurstküche und das Schlachthaus um. Bis 2013 schlachtete Werner Gänßle selbst – bis zu zehn Schweine und ein Rind pro Woche. Neue EU-Verordnungen ließen das nicht mehr zu, seither wird in Gärtringen geschlachtet. Das Fleisch kommt nach wie vor aus der Region. "Die Verordnungen machen das Leben schwer", sagte Lore Gänßle, die seit ihrem 16. Lebensjahr berufstätig ist. Während sie im Laden die Kunden bedient, steht ihr Mann in der Wurstküche. Um 4.30 Uhr ist für ihn Arbeitsbeginn, Feierabend oft erst um 19 Uhr.

Beide blicken auf 40 arbeitsreiche Jahre zurück, in denen sie den Umsatz deutlich vergrößern konnten. In Spitzenzeiten wurden bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigt. Die Metzgerei beliefert zahlreiche Vereinsfeste, Firmenfeiern und andere Veranstaltungen. Sie beteiligte sich an Leistungsschauen und bot auf dem Weihnachtsmarkt in Sulz ihre Fleischprodukte an. Viele Kunden kommen von auswärts.

Lore Gänßle musste feststellen, dass sich das Einkaufsverhalten in den vergangenen Jahren geändert hat. Allerdings seien für das Bergfelder Geschäft deswegen noch keine Einbußen spürbar gewesen. "Qualität ist nach wie vor wichtig", unterstrich Martin Sackmann.

Im Laufe des kommenden Jahres wollen die Gänßles die Metzgerei aufgeben. Sie sind auf der Suche nach einem Nachfolger. Aber jemanden zu finden, wird schwierig: "Wer will heute noch Metzger lernen? Das ist ein Riesenproblem", meint Lore Gänßle.

Ortsvorsteher Sackmann war nicht mit leeren Händen gekommen. Er überreichte Lore und Werner Gänßle ein großformatiges Bild von Bergfelden und Pralinen aus Mühlheim.