Mit seiner lebensfrohen Einstellung überzeugt Liedermacher Christoph Zehendner zusammen mit Pianist Samuel Jersak das Publikum in der fast voll besetzten Stadtkirche. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder Bote

Liedermacher: Konzert mit Christoph Zehendner

Sulz. Wie vielseitig Gebete sein können, erlebten die Besucher in der evangelischen Stadtkirche. Lieder und Texte, die ans Herz gehen, hatten Christoph Zehendner und Samuel Jersak mitgebracht. Die Evangelische Allianz Oberer Neckar beendete damit ihre Gebetswoche.

"Wo gehen wir hin?", lautete das Motto. Der Journalist und Liedermacher Christoph Zehendner vermittelte dazu zusammen mit Samuel Jersak am Klavier eine heitere Unbeschwertheit, die im ganz in violetten Licht getauchten Altarraum ansteckend wirkte. "Es wird ein etwas anderes Konzert sein", versprach Wolfgang Lehrke vom Bezirksleitungskreis der Apis, der die beiden Interpreten kurz vorstellte. Durch Texte zum Mitsingen auf der Leinwand waren die Zuhörer in das Konzert eingebunden. Viele stimmten auch gleich in die Lieder mit ein.

Interpreten machen Mut

Es war ein Mut machendes, geistig erfrischendes und gleichzeitig Glauben festigendes Konzert, das bei den vielen Besuchern auf den fast voll besetzten Kirchenbänken bestens ankam. Der Einstieg gelang mit Liedern über die menschliche Sehnsucht nach Frieden. "Der Frieden wohnt in diesen Mauern" und "Wir suchen deine Nähe" berührten Herz und Ohr gleichermaßen.

Auch beim Lied der Gastfreundschaft war das Publikum von Zehendner fasziniert. Den Text zu "Ich bin so gerne bei euch zu Gast" habe er geschrieben, als er noch in Baden-Württemberg nördlich von Tübingen lebte. Unterstützt von Pianist Samuel Jersak, brachte Zehendner dem Publikum besinnliche Lieder mit eigenen, eingängigen Texten und harmonischen Melodien nahe.

Die Fülle seiner Themen zielte immer wieder darauf, Mut zu machen und den Bezugspunkt in Gott zu finden. An Unrecht, Not, Leid und Schmerz dürfe man sich nicht gewöhnen, sagte der Interpret, der seine Lieder mit viel Ausdruckskraft untermalte und den schwungvolleren Mitsingliedern durch einleitende Worte den richtigen Esprit verlieh.

Auch Psalmtexte, die mit der Heimat zu tun haben, hatte der Interpret im Gepäck. In manchen Liedern sprach er das aus, was wohl die meisten sich selbst nicht eingestehen. Die einfachen christlichen Botschaften von der Liebe Gottes konnten den aufgeschlossenen Zuhörern entschiedene Impulse geben.

Bei "In der Stille angekommen" spürten die Zuhörer die langjährige Bühnenerfahrung des Musikers. Im Lied "Tapferer Bruder" stellte der Künstler die Christenverfolgung ins Zentrum. "Ich bin in guten Händen" vermittelte das angenehme Gefühl, getröstet worden zu sein. Bei Reisen und Treffen mit Menschen greife er Erfahrungen auf und verarbeite sie zu aussagekräftigen Liedern, erzählte der studierte evangelische Theologe. Auf Ernstes folgte Heiteres, und hoffnungsvolle Lieder vom Alltag mit Gott wurden von kurzen Gebeten in der Stille unterbrochen.