Fördervereinsvorsitzender Hubert Breisinger (Mitte) freut sich über die Sitzgruppe für die Ruine, die Gebhard Rebmann (rechts) hergestellt hat. Links: Ruinenbesucher aus Nordstetten. Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Schnitzer: Gebhard Rebmann hat für den Förderverein Ruine Wehrstein eine Sitzgruppe hergestellt

Sulz-Fischingen. Der Fischinger Hobby-Schnitzer Gebhard Rebmann stellt sich immer breiter auf und deckt jetzt schon eine breite Palette verschiedener Arbeiten ab.

Gebhard Rebmann begann mit der Schnitzerei im Jahr 1983. Gleich zum Start hat er sich nichts Einfaches ausgesucht, es sollte das handgeschnitzte Familienwappen sein, erklärte der Fischinger. Danach kam er, wie er erzählt, in eine Art "Holzrausch". Die Musterung des Holzes, die Farben, alles interessierte ihn an dem Material. Durch Ausprobieren hat er sich zum Holzfachmann entwickelt. Er arbeitet fast täglich in seiner Werkstatt. Ein Ergebnis seiner Schnitzerei ist die Fischinger Pfarrkirche St. Margaretha, eine Auftragsarbeit der Fischinger Ortsverwaltung, die das Werk für besondere Anlässe verschenken möchte.

Lange Zeit hat sich Rebmann auf die Fertigung von Deko-Artikeln für Weihnachtsmärkte beschränkt. Zuletzt stellte er eine massiven Sitzgruppe her. Das Holz hat er aus seinem eigenen Wald. "Da sieht, was die Natur alles abgibt", erklärt er. Seine in Bergfelden wohnende Tochter Yvonne hat für das Eigenheim eine hölzerne Sitzgruppe gesucht. Da lag es nahe, beim "Holz vernarrten" Vater anzufragen. Nach diesem gelungenen Werk beschloss der heimatverbundene Ur-Fischinger, eine weitere Sitzgruppe für den Förderverein Burgruine Wehrstein zu spenden. Diese hat er mit seinem Quad-Fahrzeug jetzt auf die Ruine gebracht. Ein recht stabiler Hocker gehört dazu: "Der ist für die korpulenten Ruinenbesucher", ulkt Rebmann.

In der Mitte der Tischplatte hat er einen Stern ausgesägt und sagt auch gleich warum: "Damit der Tisch nicht reist, musste ich mir etwas einfallen lassen." Der Stern ist so etwas wie ein Erkennungsmerkmal.

Jedenfalls gibt es jetzt auf der Ruine für müde Wanderer eine willkommene Sitzgelegenheit. Die Besucher genießen dort oben den Blick ins Neckartal, wie das Ehepaar aus Nordstetten, das gerade das Fischinger Wahrzeichen besichtigt. Sie haben die Burgruine bei ihren zahlreichen Fahrten auf dem Neckartalradweg entdeckt. Es sei eine sauber gepflegte Anlage, loben sie die Arbeit des Fördervereins.

Rebmann ist sich sicher, dass er das Talent zum Schnitzen von seinem Opa, der ebenfalls Gebhard hieß, geerbt hat. Dieser sei Steinbildhauer gewesen und habe das Denkmal auf dem Fischinger Friedhof geschaffen. Dieses möchte er nun in Holz anfertigen. Er ist sich der Schwierigkeit bewusst, ist sich aber sicher, das hinzubekommen. Eher durch Zufall hat Rebmann eine weitere Verbindung zu seinem Großvater entdeckt. Der Schnitzer macht ab und an Pläne für Hausan- und umbauten, was ihm als gelernter technischer Zeichner nicht schwer fällt. Als er im Herrengarten einen Balkonanbau zeichnete, fiel ihm der alte Bauplan des Hauses in die Hände, und diesen hatte sein Opa gezeichnet.