Rat: Bauwerk über den Mühlbach in Renfrizhausen hat starke Schäden

Sulz. Die Brücke in der Herrenstraße in Renfrizhausen muss ersetzt werden. Und das möglichst bald: "Handlungsbedarf ist gegeben", sagte Bürgermeister Gerd Hieber am Montag im Gemeinderat.

Das unterstrich auch Joachim Störk vom Büro Störk und Bengsch aus Bühlertal. Er hat das Bauwerk untersucht. Bei der Hauptprüfung im Dezember 2015 ist der Zustand noch mit der Note 2,8 bewertet worden. Die Schäden haben dann zwischen 2016 und 2018 deutlich zugenommen. Bei der jüngsten Sonderprüfung wurde eine Zustandsnote von 3,4 vergeben – viel schlechter geht es bald nicht mehr. "Das Bauwerk ist in Bewegung. Das lässt sich nicht mehr aufhalten", erklärte der Brückenfachmann. Im Januar seien erst wieder zwei Schadstellen im Widerlagerbereich aufgetreten. Der Grund dafür sei die Überlastung der Konstruktion. Eine Reparatur schließt er aus. Er versicherte jedoch, dass die kleine Brücke den Verkehr noch aushalte.

Gebaut worden ist sie zwischen 1955 und 1960. Sie hat eine Länge von 6,40 und eine Fahrbahnbreite von 5,20 Metern. Die Unterhaltungslast und damit auch die Kosten für den Neubau hat die Stadt Sulz zu tragen. Störk schlug dem Gemeinderat vor, auf Begegnungsverkehr künftig zu verzichten. Das würde rund 60 000 Euro einsparen. Vorgesehen wäre bei einer Einbahnlösung eine Fahrbahnbreite von 3,50 Metern. Diese Reduzierung ermöglicht einen Gehweg. FWV-Stadtrat Reiner Kimmich äußerte Bedenken mit Blick auf das Renfrizhauser Gewerbegebiet. Er befürchtet, dass größere Fahrzeuge bei einer so engen Fahrbahn Schwierigkeiten hätten, drüber zu fahren. Momentan habe man eine Breite von 5,20 Metern.

Aber dafür keinen Platz für Fußgänger, sagte Störk. Er ist überzeugt, dass Lastwagen keine Probleme haben, wenn vor und hinter der Brücke die entsprechenden Radien zur Verfügung gestellt werden. Das solle noch geprüft werden, sagte Stadtbaumeister Reiner Wössner. Der Renfrizhauser Ortschaftsrat Wolfgang Szabady riet, die Firma Dreher mit einzubeziehen. Der Firma werde die Planung noch vorgestellt, teilte Wössner mit. Die Neubaukosten sind, einschließlich Honorarkosten für das Büro Störk und Bengsch, mit rund 518 000 Euro veranschlagt. Die Stadt beantragt noch einen Zuschuss aus dem kommunalen Sanierungsfonds für Brücken.