Raymond Jean und das Kasperle haben einen Plan. Foto: Schwarzwälder Bote

Prävention: Verkehrspuppenbühne der Polizei zeigt Kindergartenkindern Gefahren im Alltag auf

Spannend und auch lehrreich war für die Kinder aus den Kernstadtkindergärten der Besuch des Verkehrskasperles. Dieser zeigte den Kindern mit einer speziellen Geschichte, wie man sich im Verkehr verhält und wie man sich vor Fremden schützt.

Sulz (ah). Das Versprechen eines Überraschungseis reicht, und schon geht ein Kind mit einem Fremden mit... Wie leicht es manchmal ist, Kinder zu ködern, zeigte Raymond Jean. Zusammen mit Reiner Großmann und Klaus Vogt ist er täglich unterwegs, um Kinder für Gefahren zu sensibilisieren. Die Verkehrspuppenbühne, die in Tuttlingen ihren Standort hat, gibt es bereits seit 20 Jahren.

Jean, der den Kindern immer wieder erklärte, was auf der Verkehrspuppenbühne zu sehen war, zeigte den Kindern, worauf sie achten müssen und was sie besser machen können. Eingeladen waren zu diesem kleinen Puppentheater alle Kindergartenkinder, die nach den Sommerferien in die Schule kommen. Allesamt beteiligt hatten sich die katholischen und evangelischen Kindergärten sowie der Kindergarten von der Schillerhöhe und auch aus Kastell.

Jean, der in Polizeiuniform die Kinder begrüßte, hatte nach ein bisschen Klamauk mit Rudi Rabe recht schnell den Zugang zu den Kindern gefunden. Miteinander wurde der Vorhang aufgepustet und der Kasper lautstark geweckt. Mit dabei im war auch Kasperles Oma, die Zutaten für einen Geburtstagskuchen einkaufen musste. Da beide an einer Straße mit viel Verkehr wohnen, war es an der Zeit, eine Fußgängerampel aufzustellen. Elektromeister Kugelblitz hatte die Aufgabe dies zu tun, und zwar eine Ampel aus Eisen und nicht aus Klopapier. Dabei lernten die Kinder wie man sich an einer Ampel richtig verhält: die Taste drücken und warten bis es grün ist; dann noch einmal nach links und rechts schauen, um sich zu vergewissern, dass weder ein Auto noch ein Lastwagen kommt und erst dann die Straße überqueren.

Das Unheil nahm allerdings seinen Lauf als die Oma vergessen hatte, Backpulver zu besorgen und sich noch einmal auf den Weg machen musste. Sie ließ ihren Einkaufskorb stehen, und da tauchte auch schon der Räuber Karl-Eduard Sauerbier auf. Dieser wusste wie er die Kinder locken konnte und testete zunächst einmal, ob auch jeder Sport treibt. Hier waren alle begeistert und legten ihre anfängliche Scheu ab. Alle klemmten die Augen zu als er Schokolade in Form eines Überraschungseis versprach. Doch plötzlich war Sauerbier weg und der Einkaufskorb der Oma auch. Der Ruf nach der Polizei folgte und schon war Jean da und ließ sich von den Kindern erklären, was passiert war. Nun drehten die Kinder und der Polizist den Spieß um, und Rudi Rabe wurde zum Lockvogel. Jean machte den Kindern deutlich, dass sie sich nie von einem Fremden locken lassen dürfen. "Wenn ich jemanden nicht kenne, weiß ich nicht ober gut oder böse ist." Kinder müssten im Ernstfall schreien, um Aufmerksamkeit von Leuten, die in der Nähe sind, zu erhalten. Am Ende wurde der Einkaufskorb der Oma dann aber wieder gefunden.