Seniorennachmittag: Schwäbischer Humor bei den Senioren

Sulz-Sigmarswangen. Beim Seniorennachmittag im Martin-Luther-Saal begrüßte Roland Bachmann die Gäste. Danach sangen die Senioren unter Anleitung des Pfarrers Thomas Hämmerle das Lied "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt". Dies war die Überleitung zur Andacht. Gesetze schränkten ein, Gebote aber seien Weisungen, so die Botschaft. Sie sagten, was für das Zusammenleben wichtig ist.

Anschließend leitete Otto Bienert zum Motto "Schwaben, Humor und Heiteres" über. Er nannte Eigenschaften der Schwaben und zitierte ein Zwiegespräch sowie ein paar schwäbische Witze. Manfred Mergel, Pfarrer in Aach, stellte sich nach der Kaffeepause vor. Er ist in der Erwachsenenbildung im Dekanat Freudenstadt tätig, widmet sich der kirchlichen Mundartarbeit und hält Gottesdienste in schwäbischer Mundart. Dass Mundart seine Leidenschaft ist, merkten die Senioren sofort. Der Humor spreche den ganzen Menschen an. In ihm erkenne man die Menschlichkeit.

Mergel sprach auch vom "Galgenhumor". Er meinte, der Schwabe sei ein Sack voll Widersprüche. Er könne voller Humor und dann wieder humorlos sein.

Hat der Schwabe überhaupt Humor? Im Schwabenlied heiße es: "Kennst du das Land, wo keiner lacht, wo man aus Weizen Spätzle macht..".

Es gab laut Mergel Zeiten, in denen Armut, Leid, harte Arbeit nur mit Humor zu ertragen waren. "Mr sieht bloß drana, aber net dreinei", habe es beispielsweise auf "da raua Alb" geheißen, dem Armenland, als 1816 die Ernte ausfiel.

Humor sei auch ein Zeichen göttlicher Liebe. Gott mache das Leben heil und ganz. Der schwäbische Humor sei pfiffig, derb, alltagsnah und praxisorientiert. "S‘Leba isch koi Schleckhafa" ond "Net älles em Leba muass an Zweck hau, zom Leba ghört des dazua" waren einige der Weisheiten.

Dass Schwaben nicht lachen können, sei falsch, betonte der Referent. Das bewiesen die Besucher des Seniorennachmittags auch prompt.