Die Drohne startet auf dem Feldweg und wirbelt dabei viel Staub auf. Foto: ah

Klaus Kretschmann aus Dornhan setzt Fluggerät auf Wiese ein. Unterstützung für Landwirte und Jäger.

Sulz-Holzhausen - Beim Mähen der Wiesen in Nähe des Waldes erleiden Rehkitze immer wieder einen entsetzlichen Tod. Helmut Rosenfelder und Hegeringleiter Ludwig Schrägle haben eine Idee, wie dies vermieden werden könnte.

Sie lassen die Wiese von einer Drohne überfliegen, um Rehkitze, die zum Teil erst einige Stunden alt sind, zu erkennen und retten zu können.

Beim ersten Versuch mit Drohnenbesitzer Klaus Kretschmann aus Dornhan ist dies zwar noch nicht gelungen, doch die Idee bleibt bestehen. Rosenfelder erklärt, dass er vor dem Abmähen bestimmter Wiesen hinter dem Holzhauser Baurawald mit dieser Technik am Ball bleibt.

Ludwig Schrägle kann sich gut vorstellen, dass sich der Hegering Sulz/Vöhringen eine Drohne anschafft. Das Fluggerät könne auch hilfreich sein, wenn Schäden von Wildschweinen auf dem Feld erfasst werden müssten. Mit einer Drohne könnten wichtige Daten für Versicherungen gesammelt werden.

Klaus Kretschmann sieht den Einsatz einer Drohne als wirkungsvolle Unterstützung für Landwirte und Jäger. Er hat bereits in Dornhan Landwirten geholfen, die immer wieder geschockt sind, wenn ihnen ein Rehkitz ins Mähwerk gerät. Mit dabei bei dem Versuch in Holzhausen ist Jakob Schon, Enkel von Helmut Rosenfelder, der von der modernen Technik begeistert ist. Er und Kretschmann lassen die Drohne steigen. Auf einem Bildschirm sehen sie, dass im hohen Gras keine Rehe zu finden sind. Stück für Stück sucht die Drohne mit ihrer Hochleistungskamera das Grundstück ab. Natürlich sind die Zuschauer etwas enttäuscht, dass es keinen Erfolg zu vermelden gibt. Kein Rehkitz ist in Sicht.

Bei einer eventuellen Rettungsaktion darf der Jäger keinen Köperkontakt mit dem jungen Reh haben. Schrägle ist daher mit Handschuhen ausgerüstet und hat auch einen Sack dabei, in dem er das Kitz von der Wiese tragen und dann so ablegen würde, dass die Mutter es "abholen" könnte. Wird ein Rehkitz geboren, wird es von der Mutter so abgelegt, dass es von den natürlichen Feinden nicht gesehen werden kann. Dazu kommt der Instinkt des Rehkitzes, sich bei Gefahr wegzuducken. So wird es allerdings auch vom Landwirt auf dem Traktor nicht gesehen.

Kretschmann muss schließlich die Aktion abbrechen. Die Drohne verbraucht sehr viel Energie. Nachdem diese rund 72 Kilometer zurückgelegt hat, sind zwei Akkus leer. An einem anderen Tag geht es weiter. Kretschmann will weitere Akkus anschaffen und damit den Landwirten und den Jägern helfen.

Rosenfelder macht deutlich dass es keinen Landwirt gibt, der sich nicht davor graust, ein Rehkitz beim Mähen des hohen Grases aus Versehen zu töten. Dies ist auch Ludwig Schrägle bewusst. Sollte der Hegering tatsächlich eine Drohne anschaffen, dann braucht er allerdings für den Einsatz des Geräts einen ausgebildeten Jäger.