Der Operationsraum ist das Herzstück des Ärztehauses. Von links: Gislinde Sachsenmaier, Georg Schrön, Birgit Stiehle, Bürgermeister Gerd Hieber und Wirtschaftsförderer Hartmut Walter Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Altbau in ein modernes Ärztehaus umfunktioniert / Vertreter der Stadt und des HGV zu Besuch

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Der Operationsraum ist das Herzstück des Ärztehauses in der Sulzer Neckarstraße. Die Besucher mussten, bevor sie den Raum betraten, aus hygienischen Gründen Überschuhe anziehen.

Der Chirurg Georg Schrön zeigte Bürgermeister Gerd Hieber, Wirtschaftsförderer Hartmut Walter sowie Gislinde Sachsenmaier und Birgit Stiehle vom Sulzer Handels- und Gewerbeverein die Räume seiner mit modernen Geräten ausgestatteten Praxis im Erdgeschoss. Im OP-Raum können ambulante Operationen stattfinden.

Das Einzugsgebiet von Schröns Patienten erstreckt sich von Sulz bis nach Starzach und Balingen. "Das läuft ganz gut", erklärte der Mediziner. Während er das Erdgeschoss belegt, haben seine Frau Ulrike und die Frauenärztin Natalia Nezlaw im oberen Stockwerk nebeneinander ihre Praxen. Bis zum Einzug im Sommer 2011 musste, wie Georg Schrön mitteilte, ein "steiniger Weg" zurückgelegt werden. Er selber hatte 2010 die Praxis Schaible im ehemaligen Krankenhaus übernommen. Klar war für ihn, dass er dort nicht für immer bleiben würde. Als heimatverbundener Sulzer wollte er jedoch weiterhin in Sulz praktizieren. Der Umbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Firma Kitzlinger zu einem Ärztehaus war für ihn daher eine gute Lösung. Wichtig war dabei auch, genug Parkplätze zu haben. Sie befinden sich auf der Rückseite des Gebäudes.

Das Projekt war allerdings sehr aufwendig, zumal auch viele Vorgaben zu beachten waren, angefangen von der Raumhöhe, bis zum behindertengerechten Eingang an der Neckarstraße und den sanitären Einrichtungen. Ein Ärztehaus auf dem Land zu realisieren, sei schwierig, sagte Schrön. Es habe in Sulz deshalb funktioniert, weil sich Beteiligten schon im Vorfeld darüber im Klaren waren, was sie wollten.

Ulrike Schrön, die zuvor in der Uferstraße ihre Arztpraxis hatte, hat im oberen Stockwerk 110 Quadratmeter zur Verfügung. Da ist auch Platz für ein eigenes Labor. Ihre Patienten profitierten vom kurzen Weg in die Facharztpraxis, erklärte die Ärztin.

Ein bisschen kleiner ist die Praxis von Natalia Nezlaw. Doch für sie reicht diese Fläche aus. "Ich bin sehr glücklich hier", versicherte sie. Natalia Nezlaw war zuvor Frauenärztin in Pforzheim. Bewusst hat sie sich dann für eine Kleinstadt entschieden. Im Gegensatz zu einer Großstadt gebe es für sie in Sulz keine Konkurrenz, und "ich habe keinen Stress bei der Arbeit".

Bürgermeister Hieber hörte es gern, dass für die Ärzte Sulz ein attraktiver Standort ist. Sie sind aber auch Arbeitgeber: In der Praxis von Georg Schrön arbeitet mit Thomas Friedrich ein weiterer Arzt. Insgesamt sind im Ärztehaus 23 Menschen beschäftigt.