Diese Darstellung zeigt die Frontseite des geplanten Neubaus im "InPark A81". Foto: sb

Verwaltungsgebäude sowie Lager- und Produktionshalle entstehen. Bürgermeister weist AfD-Kritik an Wirtschaftspolitik der Stadt zurück

Sulz - Die Firma Dreher baut im "InPark A 81" ein Verwaltungsgebäude sowie eine Lager- und Produktionshalle. Das Vorhaben ist am Montagabend im technischen Ausschuss vorgestellt worden.

Zuvor bezog Bürgermeister Gerd Hieber Stellung zur Kritik von Emil Sänze, der sich zur Umsiedlung der Firma geäußert hatte. Der AfD-Landtagsabgeordnete hatte der Stadt in einem Presseartikel am 29. Mai Versagen bei der lokalen Wirtschaftspolitik vorgeworfen und behauptet, die Standortverlagerung der in Renfrizhausen ansässigen Firma bringe keinen Mehrwert. Im interkommunalen Gewerbegebiet sollten externe Ansiedlungen vorgesehen werden.

"Diese Aussagen sind falsch und unbegründet", sagte Bürgermeister Hieber. Er berichtete, dass die Stadtverwaltung 2017 ein Gespräch mit der Firma Dreher über die weitere Zukunft des Unternehmens geführt habe. Da habe auch die Überlegung im Raum gestanden, in Renfrizhausen zu erweitern. Doch das sei wegen der Eigentumsverhältnisse schwierig. Das Flächenpotenzial sei eingeschränkt. Hieber betonte: Es sei darum gegangen den Betrieb in Sulz zu halten. Daher sei man zum Ergebnis gekommen, Dreher im "InPark" anzusiedeln.

Die Fläche, auf der der Betrieb dort jetzt bauen will, ist wesentlich größer als der Standort in Renfrizhausen. Hieber appellierte an den AfD-Landtagsabgeordneten, sich zuerst zu informieren und sich sachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Dann wäre Herr Sänze zu dem Schluss gekommen, dass es sich um eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung handelt", so Hieber. Das gemeinsame Gewerbegebiet von Sulz und Vöhringen biete örtlichen Firmen Entwicklungsmöglichkeiten. Hieber: "Wenn auswärtige Firmen ansiedeln, ist es eine gelungene Abrundung."

"Wir können froh sein, dass Dreher Flächen in Sulz gefunden hat und weiter wachsen kann", meinte Dieter Kopp (CDU). Man könne davon ausgehen, dass sich der Gewinn der Firma vergrößere und in dem Fall auch das Gewerbesteueraufkommen der Stadt, meinte Cornelia Bitzer-Hildebrandt (FWV). Von daher sei es eine Verbesserung.

Reiner Kimmich (FWV) räumte ein, dass die geplante Umsiedlung für Renfrizhausen zunächst ein Schock gewesen sei. Man fragte sich, was passiere mit dem alten Firmengebäude. Es verfallen zu lassen, wäre zu schade. Hieber zeigte sich optimistisch, dass eine Nachnutzung gefunden werde. Es gebe Betriebe, die nach gebrauchten Immobilien suchten.

Dreher hat an der Karl-Drais-Straße oberhalb des Kreisverkehrs im interkommunalen Gewerbegebiet ein mehr als 20.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Geplant ist der Neubau eines zweigeschossigen Verwaltungsgebäudes mit einer Fläche von 2500 Quadratmetern und einer Produktionshalle mit über 7000 Quadratmetern. Das entspreche der Größe eines Fußballplatzes: "Da könnte man Deutschland gegen Südkorea spielen lassen", veranschaulichte Michael Gunesch vom Stadtbauamt. Über das Untergeschoss werde eine Verbindung zwischen beiden Baukörpern hergestellt. Die Außenanlagen werden so konzipiert, dass für die Mitarbeiter genug Parkplätze da sind. Dreher habe vor, bereits im Herbst 2019 in das neue Werk einzuziehen, teilte Gunesch mit.