Mit dem Richtspruch verkünden unter anderem (von links) Vorsitzender Matthias Frey, Daniel Kirschbaum sowie der zweite Vorsitzende und Bauleiter Tim Huß, dass die "Hidde" weit gediehen ist und die Hiddehocker bald einziehen können. Foto: Huß Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach dem Start der Bauarbeiten vor fünf Monaten wird Richtfest gefeiert / Verein führt alles in Eigenleistung aus

Sulz-Dürrenmettstetten (pac). Vor knapp fünf Monaten wurde mit dem Bau einer neuen "Hidde" begonnen, nun konnte der Hiddehockerverein Dürrenmettstetten Richtfest feiern.

Ortsvorsteher Robert Trautwein gratulierte zum gelungenen Neubau. Er freue sich, dass die Hiddehocker die Initiative ergriffen hätten und die Zeiten des "wilden Hüttenbaus" bald vorbei sein würden. Im Sinne des Ortschaftsrats sei es auch, dass mit solch einem Generationenhaus die Jugendarbeit weiter entwickelt werden könne.

Der Standort der bisherigen "Hidde", die 1984 abseits der Straße Richtung Priorberg gebaut wurde, liege in einem Biotop, so Vorsitzender Matthias Frey. Dieser illegale Bau sei von städtischer Seite her nicht gern gesehen gewesen. Ein weiterer Grund für das Bauvorhaben sei der fehlende Wasser- und Stromanschluss gewesen. Die Planungen für den Neubau begannen 2007. In einem ersten Anlauf verweigerte das Bauamt allerdings die Genehmigung. Den Hiddehockern wurde schließlich ein Bauplatz zur Verpachtung angeboten. 80 Prozent der 3300 Quadratmeter großen Fläche besteht aus einer Streuobstwiese, die dem Verein zur Pflege überlassen wurde. Im Januar diesen Jahres wurde die Baufreigabe erteilt.

Zügig wurde Anfang April mit den Erschließungsarbeiten begonnen. Ein 260 Meter langer Graben wurde für Wasser-, Strom- und Telefonleitungen entlang des benachbarten Sportplatzes gezogen. Bedingt durch fehlendes Gefälle muss das Abwasser bis zum Schacht in die Oberiflinger Straße gepumpt werden. Der Neubau inklusive Freisitz wird in Massivbauweise errichtet. Im Erdgeschoss befinden sich Gastraum, Küche, sanitäre Anlagen und Getränkelager. Gemütliche Wärme soll ein Kaminofen liefern. Die elektrische Fußbodenheizung sorgt im Winter für Grundwärme. Die Rundholzbalkendecke unterstreicht den rustikalen Charakter der "Hidde".

Die Bezeichnung Vereinsheim hört Matthias Frey nicht gerne. "Es bleibt weiterhin eine Hidde". Sie seien keine "Vereinsheimhocker" sondern eben "Hiddehocker". Im ersten Stock entsteht ein Partyraum und eine Bar für Feste. Ein Rauchverbot existierte für den 54 Mitglieder zählenden Verein schon in der alten "Hidde". Dafür stehen zukünftig ein Raucherbalkon und der großzügige Freisitz zur Verfügung. Bemerkenswert sei die Arbeitsmoral der Mitglieder, so Frey. An sechs Tagen in der Woche werde am Bau gewerkelt und gearbeitet. Frey lobt seine Helfer als tatkräftig und zuverlässig. "Wenn es gilt, dann sind sie da." Keinen Zweifel hat er am Gelingen des Neubaus, der komplett in Eigenleistungen erstellt werden soll. Dazu trügen die beruflichen Qualifikationen der Hiddehocker-Mitglieder bei, von Elektriker, Maurer, Zimmermann, Bautechniker über Heizungs- und Flaschnerinstallateur bis zum Baggerfahrer sei alles dabei. Auch über seinen Stellvertreter Tim Huß, der für die Bauleitung zuständig ist, hat er nur Lob übrig: "Was andere nicht können, das macht Tim." Da sie gut im Zeitplan liegen, hoffen die Hiddehocker noch auf einen Einzug in diesem Jahr. Ein großes Einweihungsfest soll es im kommenden Jahr geben. Dann wird auch die alte Hidde rückgebaut.

Große Unterstützung bekamen die Hiddehocker durch verständnisvolle Anwohner und von dorfansässigen Firmen. "Ganz super" findet es Frey, dass viele Fahrzeuge und Maschinen von den Mettstetter Bürgern ausgeliehen werden konnten.