Die Hiddehocker haben ein schmuckes Haus gebaut. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: Die Hiddehocker feiern ihr 35-jähriges Bestehen                                                                mit Rocknacht und Schleppertreffen

Die Hiddehocker wären gern gemeinnützig geworden. Doch dafür den Hauptzweck ihres nicht eingetragenen Vereins zu opfern, waren sie nicht bereit. Seit 35 Jahren besteht dieser darin, Kameradschaft und Geselligkeit zu pflegen.

Sulz-Dürrenmettstetten. Genau das ist als gemeinnütziger Zweck vom Finanzamt nicht anerkannt worden. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung haben die Hiddehocker beschossen, alles beim Alten zu belassen und lieber in Kauf zu nehmen, dass sie Steuern zahlen müssen.

Gefeiert wird trotzdem: Am 2. und 5. Oktober steigt erstmals wieder nach fünf Jahren ein großes "Hiddefest" in der Gemeindehalle Dürrenmettstetten.

Aus bescheidenen Anfängen ist ein sehr agiler Verein mit 68 Mitgliedern geworden. 1984 bauten 16-Jährige die erste Hütte außerhalb des Orts Richtung Steinbruch, um einen Treffpunkt zu haben. Vor 15 Jahren haben sie einen Verein gegründet. Die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich an. Es wird auch etwas geboten: "Jedes Jahr geht etwas im Verein", berichtet Vorsitzender Lorenz Frey. Es werden Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung organisiert – zuletzt ging es nach Nürnberg. Es gibt monatliche Treffs, man isst und trinkt zusammen.

Vor zehn Jahren zogen die Mitglieder in ihre neue "Hidde" ein. Und die ist richtig komfortabel geworden. Von der alten Hütte, damals ohne Strom und Wasser zusammengezimmert, ist nur noch die Eingangstür erhalten. Sie erinnert an die Anfänge einer jugendlichen Kameradschaft, die mit den Jahren zu einem festen Bestandteil des Dorflebens geworden ist.

Den Neubau haben die Hiddehocker komplett mit eigenen Mitteln und in Eigenleistung bewerkstelligt. "Wir haben Elektriker, Maurer und Zimmerleute. Die Landwirte haben ihre Fahrzeuge zur Verfügung gestellt", erzählt Lorenz Frey. Was noch an Geld für den Bau benötigt wurde, kam über Spenden und Darlehen der Mitglieder zusammen. Inzwischen sei der Verein schuldenfrei, stellt Lorenz Frey nicht ohne Stolz fest. Die neue "Hidde", beim Sportplatz errichtet, sieht von außen aus wie ein schmuckes Einfamilienhaus.

Das Grundstück ist von der Stadt gepachtet. Eine Wiese mit Obstbäumen gehört dazu. Die Äpfel werden im Herbst geerntet und gemostet. Im vergangenen Jahr fand hier ein Baumpflegekurs statt. Neue Obstbäume sind gepflanzt und eine Blumenwiese angesät worden. Eine gepflegte Anlage: Man sieht, dass sich die Mitglieder darum kümmern. Vor dem Haus ist der Platz gepflastert, mittendrin die Feuerstelle, drumherum sind Holzbänke aufgestellt. Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich der Schankraum mit Theke und einem Tisch für die Stammtischabende. Oben, unterm Dach, ist ein größerer Raum mit einer Bar.

Hinter der "Hidde" wurde zuletzt ein Schopf gebaut. Damit hat der Verein eine Lagermöglichkeit. Zuvor war hier die "Miste" des Sportvereins. Diese ist verlegt worden.

Ein Jugendclub wollten die Hiddehocker nie sein. So verbindet der für Jung und Alt offene Verein inzwischen die Generationen. Lorenz Frey zählt mit seinen 30 Jahren noch zu den Jüngeren. Familienfeste gehören mittlerweile zum Veranstaltungsprogramm.

Frey ist seit sechs Jahren Vorsitzender, und er übt das Amt immer noch gern aus. Gibt es etwas zu tun, seien immer Helfer da. "Die Truppe hält zusammen. So macht es Spaß", sagt er.

Bei der Veranstaltung "35 Jahre Hiddehocker" spielt am Mittwoch, 2. Oktober, ab 20 Uhr in der Gemeindehalle die Rock-Coverband "Woodpeckers".

Nach zweitägiger Pause geht es am Samstag, 5. Oktober, weiter. Die Hiddehocker veranstalten ein Schleppertreffen bei der Halle. Ab 14 Uhr beginnt das Fest, um 15.30 Uhr startet der Umzug. Dazu sind alle Schlepperbesitzer, einschließlich Halter von Sonderfahrzeugen wie Unimogs oder Mulags, eingeladen. Anmeldung ist dafür nicht nötig. Der Umzug führt von der Halle durch den Ort. Ab 20 Uhr sorgen die Schwarzwald Buam für Unterhaltung.