Ehrungen bei der CDU (von links): David Kerner, die anwesenden Geehrten Georg Deger und Wilhelm Umbrecht, Tobias Bronner, Stefan Teufel und Manfred Maier Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

CDU: Stadtverband hält Rückschau / Tobias Bronner als Vorsitzender einstimmig bestätigt

Der CDU-Stadtverband hat bei der Hauptversammlung am Dienstag in der Fischerhütte Tobias Bronner als Vorsitzender einstimmig bestätigt. Für das kommende Jahr kündigte er ein volles Programm an.

Sulz. Gleich auf zwei Jahre blickte der Stadtverband zurück. Winterwanderung und Sommertour mit dem Bundestagsabgeordneten Volker Kauder, Ausfahrten zum politischen Aschermittwoch nach Fellbach und in diesem Jahr auch nach Passau sowie mehrere politische Stammtische gehörten zu den regelmäßigen Veranstaltungen.

Es werde weitere Stammtische geben, den nächsten in Holzhausen, kündigte Tobias Bronner an. Damit wolle die CDU Präsenz zeigen, sich umhören, Sorgen der Bevölkerung anhören und um Lösungen bemühen. "Es sind immer Impulse mitgenommen worden", bestätigte Schriftführer Siegfried Dölker.

Schmerzlich für die CDU war der Ausgang der Bundestagswahl 2017. In Sulz verzeichnete sie einen Rückgang von 15 Prozent. "Wir müssen uns überlegen, wie der Stadtverband noch präsenter in Sulz sein kann", sagte Bronner.

Was ihn auch schwer getroffen hat, war die Abwahl von Volker Kauder als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender: "Das hat er so nicht verdient."

Bronner bedauerte auch, dass der CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Robert Trautwein, von seinen politischen Ämtern zurücktritt. Das sei schade, aber auch seine Entscheidung. Der Gemeinderat verliere ein "politisches Schwergewicht".

Mit der Kandidatensuche für die Kommunalwahlen hat der Stadtverband bereits begonnen. Die Liste ist allerdings noch nicht komplett. Es sei schwierig, Kandidaten zu finden, teilte Siegfried Dölker mit.

Ein weiteres Ziel des Stadtverbands ist, nach zehn Austritten seit 2016 neue Mitglieder, besonders jüngere zu gewinnen. Finanzielle Sorgen gibt es nicht: Schatzmeister Marcel Kipp wies einen kleinen Gewinn und ein Guthaben aus.

"Wir machen Sacharbeit", berichtete Trautwein über den Gemeinderat. Hier steht als nächstes die Etatberatung an. Die Umstellung von der Kameralistik auf Doppik werde eine Herausforderung sein. Trautwein ist aber überzeugt, dass der Haushalt zeitgerecht verabschiedet werden kann. Nicht rund gelaufen sei es mit dem neuen Standort für das Bauernfeindmuseum. Dass die Stadt das Projekt im ehemaligen Vayhinger-Textilhaus nicht weiter verfolge, sei richtig, betonte Trautwein. Die Verwaltung sei nun daran, eine andere Lösung zu finden. Drei Jahre habe sie dazu Zeit. Ein "brennendes Thema" ist für Trautwein auch der soziale Wohnungsbau. Da stellt sich für ihn die Frage mit Blick auf die städtische Wohnungsbaugesellschaft, "ob wir in Sulz richtig aufgestellt sind oder andere Wege finden müssen".

Ein längeres Diskussionsthema der Versammlung war die Rückkehr des Wolfes. "Für mich gehört er ins Jagdgesetzt", sagte Landtagsabgeordneter Stefan Teufel. Dafür setzt er sich auch im Landtag ein. Weidetierhaltung und Wolf passten nicht zusammen. Teufel hat auch Bedenken wegen des Fremdenverkehrs im Schwarzwald: "Wir müssen mehr dafür tun, die Bevölkerung vor dem Wolf zu schützen." Willy Harpain konnte dem nur zustimmen. Hegeringleiter Ludwig Schrägle versicherte, dass der Bestand besser zu managen sei, wenn der Wolf in das Jagdgesetzt aufgenommen werde. Von Fall zu Fall könnte entschieden werden, einen Problemwolf "letal" zu entnehmen. Das heißt: zu schießen. Schrägle warnte davor, so lange zu warten, bis möglicherweise ein Kind dem Wolf zum Opfer fällt. "Wir müssen klare Kante zeigen, bevor etwas passiert", unterstrich Teufel.

Spannend wird die Wahl des CDU-Bundesvorsitzenden Anfang Dezember beim Parteitag in Hamburg. Zu den 1001 Delegierten gehören zwei aus dem Kreis Rottweil, darunter Lothar Reinhardt aus Dornhan.

Eine Empfehlung werde ihnen nicht mitgegeben, teilte Teufel mit. Er wies aber auf die Kandidatenvorstellung in Böblingen hin. David Kerner regte an, dass die beiden Delegierten das Stimmungsbild in den Ortsverbänden abfragen sollten. Das sei ein guter Vorschlag, fand Teufel.

Neben der Kandidatensuche für die Kommunalwahl 2019 will der Stadtverband auch ein Programm für den Gemeinderat erarbeiten und vor allem auch das Interesse an der Politik wecken. Zudem stehen diverse Veranstaltungen an, die nächste größere am 21. November. Kultusministerin Susanne Eisenmann kommt nach Schramberg. Ein Thema, das auch in Sulz brisant geworden ist, wird die Lehrerversorgung sein.